Neue Zukunft für den angeschlagenen Automobilzulieferer Oberndörfer: Der Präzisionsteilehersteller mit Sitz in Gaildorf (Baden-Württemberg) hat einen neuen Besitzer. Insolvenzverwalter Holger Blümle übertrug zum 1. September 2016 den Geschäftsbetrieb an die OBD Precision GmbH, deren Gesellschafter die Main Kapital GmbH sowie der bisherige Produktionsleiter Michael Bölling sind. Damit seien die über 300 Arbeitsplätze gerettet, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Angesichts des erheblichen Restrukturierungsbedarfs bei Oberndörfer nannte Blümle die Fortführung des Unternehmens in der Insolvenz "alles andere als einfach". "Dank der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter und der Optimierung von Produktionsprozessen konnten aber Lieferrückstände (…) aufgearbeitet und das Vertrauen der Kunden gestärkt werden", sagte er. Die Übertragung an OBD Precision sei "ein wichtiger Schritt, um den Geschäftsbetrieb wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen".
Laut Blümle waren mehr als 250 potentielle strategische Investoren sowie Finanzinvestoren in den Verkaufsprozess involviert. Unterstützt wurde er dabei von Unternehmensberatung Roland Berger.
Oberndörfer ist auf die Fertigung von Präzisionsdrehteilen sowie die Montage von Baugruppen spezialisiert. Die Produkte kommen in Motoren mit Hochleistungsdirekteinspritzung und in Lenksystemen zum Einsatz. In zwei Werken wurde zuletzt ein Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro erwirtschaftet. Eine drohende Zahlungsunfähigkeit zwang den Zulieferer im Oktober 2015 in die Insolvenz. Als Ursache gilt das schwierige Marktumfeld, das dem Mittelständler schon seit längerem zugesetzt haben soll. (rp)