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Kfz-Gewerbe: ZDK will Abgasuntersuchung modernisieren

09.06.2016 13:30 Uhr
Kfz-Gewerbe: ZDK will Abgasuntersuchung modernisieren
Jürgen Karpinski: konkrete Lösungswege für eine modernere Abgasuntersuchung erarbeiten.
© Foto: Ralph Olma Presse + PR Pfauntsch

Jürgen Karpinski hat vor der Mitgliederversammlung angeregt, das bislang zweistufige Verfahren der Abgasuntersuchung weiterzuentwickeln.

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ZDK-Präsident Jürgen Karpinski hat sich für eine modernere Abgasuntersuchung (AU) ausgesprochen. Die Abgasuntersuchung solle nicht allein durch die On-Bord-Diagnose abgedeckt werden, sagte der Händlersprecher im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Deutschen Kfz-Gewerbes in Wiesbaden. Vielmehr müsse das bisherige, zweistufige Verfahren weiterentwickelt werden. Dazu gab es folgende Vorschläge:

  • Ab dem fünften Jahr nach der Erstzulassung oder nach 100.000 Kilometern Laufleistung müssen OBD-Prüfung und Abgasmessung Pflicht werden.
  • Die Abgas-Grenzwerte für Euro 5/Euro 6-Fahrzeuge sind anzupassen.
  • Weitere Parameter aus der Motorelektronik müssen herangezogen werden, um die Funktionsweise des OBD-Systems eindeutiger prüfen zu können.
  • Weiterhin könnte auch über die Messung der Stickoxide nachgedacht werden.

Der ZDK werde nun dem Bundesverkehrsministerium diese Vorschläge unterbreiten und konkrete Lösungswege für eine modernere Abgasuntersuchung erarbeiten, hieß es. Denn auf Basis der letzten AU-Mängelstatistik hätten mehr als sechs Prozent der fast 12,4 Millionen untersuchten Pkw, Nutzfahrzeuge und Krafträder die Abgasuntersuchungen im Jahr 2014 nicht bestanden. "Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig die regelmäßige Abgasuntersuchung für den Umweltschutz ist", so Karpinski. Auffälligkeiten im Abgasverhalten von Pkw, Nutzfahrzeugen und Krafträdern würden dadurch schnell aufgedeckt und durch fachmännische Reparaturen beseitigt.

Lage der Kfz-Branche positiv

Die aktuelle Lage des Autohandels und der Kfz-Werkstätten beurteilt Karpinski zurzeit in allen drei Geschäftsbereichen – Neuwagen, Gebrauchtfahrzeuge, Service – positiv. "Inzwischen ist davon auszugehen, dass die zu erwartende Gesamtzahl der Pkw-Neuzulassungen bis zum Ende dieses Jahres den Vorjahreswert von 3,2 Millionen leicht überschreiten und damit unsere bisherige Prognose übertreffen wird – vorausgesetzt, wir bleiben von gravierenden unvorhersehbaren Ereignissen verschont", sagte der Händlersprecher. "Zum Jahresende rechnen wir mit insgesamt 7,3 bis 7,4 Millionen Besitzumschreibungen". Bei den gewerblichen Neuzulassungen sei ebenfalls mit einer moderaten Steigerung zu rechnen.

Auch die Entwicklung des Service-Bereichs nimmt weiter an Fahrt auf. "In den ersten fünf Monaten dieses Jahres ist eine um zwei Prozentpunkte höhere Werkstattauslastung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen", so Karpinski.

Diesel-Politik mit Augenmaß

Der ZDK-Präsident wandte sich außerdem gegen eine pauschale Verurteilung der Dieseltechnologie. "Ohne moderne Dieselmotoren sind die Klimaschutzziele der Europäischen Union gar nicht zu erreichen." Bei allem Verständnis für die berechtigten Anliegen des Umweltschutzes fordere das Kfz-Gewerbe eine Politik mit Augenmaß: "Sie muss ganz besonders die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in unserem Land beachten, und sie muss Sicherheit geben für hohe Investitionen der Steuerzahler in sparsame Fahrzeuge, die auf Treu und Glauben getroffen wurden." Das Auto als Kernstück einer mobilen Gesellschaft dürfe nicht zum Spielball politischer Interessen werden, so der ZDK-Präsident. (asp)

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