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Mahle Tech Day: "Elektrifizierung ist Zukunftsthema"

20.07.2023 11:01 Uhr | Lesezeit: 4 min
Mahle stellte auf dem Tech Day unter anderem seine Batteriediagnoselösung für E-Fahrzeuge E-Health vor, die Laden und Diagnose kombiniert.
© Foto: Mahle

Für Mahle sind batterieelektrische Fahrzeuge weitaus lukrativer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Auf dem Tech Day zeigte der Zulieferer unter anderem eine neue Batteriediagnoselösung für E-Fahrzeuge sowie ein Thermomanagement-System.

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"Die Elektrifizierung ist das Zukunftsthema für Mahle", sagte Mahle-Chef Arnd Franz im Rahmen des Tech Day im Vorfeld der im September stattfindenden IAA in München. Denn der Stuttgarter Technologiekonzern sieht in batterieelektrischen Fahrzeugen ein nahezu dreifach höheres Umsatzpotential als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Insofern liegt der Fokus auf elektrischen Antrieben und intelligentes Laden.

Neue Batteriediagnoselösung für E-Fahrzeuge

Dass Mahle auch im Service- und Ersatzteilgeschäft an Produkten für die freien Werkstätten arbeitet, zeigt die jüngst vorgestellte neue fahrzeug- und herstellerunabhängige Batteriediagnoselösung für E- Fahrzeuge, die im laufenden Jahr auf den Markt kommen soll. Das sogenannte "E-Health Charge" kombiniert Gleichstrom-Laden und Diagnose und soll zuverlässige Angaben über den "Gesundheitszustand" der Hochvolt-Batterie machen. Die Messung soll in weniger als 15 Minuten erfolgen. Dabei wird der CCS-Ladestecker ans E-Auto angesteckt und der Ladevorgang gestartet.

Durch die Last, die nun an der Batterie anliegt und die Messung entsprechender Parameter über die Ladebuchse (die Mahle nicht verraten möchte), lassen sich Rückschlüsse auf den Batteriezustand schließen. Dabei kommuniziert das E-Health Charge zusätzlich mit dem TechPro-Diagnosegerät, das während der Messung an die OBD-Schnittstelle des Autos gehängt wird. Die gemessenen Daten werden zudem in einer Cloud des Batteriespezialisten Volytica Diagnostics ausgewertet, mit dem Mahle zusammenarbeitet. Die Daten werden dann in Relation zu bereits erfassten Daten von Batterien gleichen Typs eingeordnet und mit der ursprünglichen Kapazität des Fahrzeugmodells verglichen. Die Software-Anwendung E-Health Charge liefert anschließend einen Report, auf dem der Gesundheitszustand der Batterie (State of Health, SoH) sowie weitere Daten zu finden sind.

Laut Mahle soll die Batteriemessung mit gängigen Elektroautos funktionieren, die über eine entsprechende CCS-Ladebuchse verfügen. Im Gegensatz anderen Lösungen soll die Messung in deutlich kürzerer Zeit geschehen und ohne Fahrt des Autos möglich sein. Zusätzlich fungiert das E-Health Charge als vollwertiges Gleichstrom-Ladegerät (DC) für E-Fahrzeuge, das sich mobil einsetzen lässt. Es ist dafür nur eine CEE-Starkstromsteckdose in der Werkstatt erforderlich. Je nach Absicherung der Steckdose und Bedarf gibt es zwei E-Health-Produkte: Das E-Charge 10 ist eine handlichere Variante mit 10 Kilowatt DC-Ladeleistung, die von einer Person getragen werden kann. Die größere Version E-Charge 20 lässt sich auf Rollen bewegen und schafft 20 Kilowatt Ladeleistung.


Mahle E-Mobilitäts-Konzepte

Mahle Thermomanagement Bildergalerie

Elektrifizierung und Thermomanagement

Effizientes Thermomanagement macht effiziente E-Mobilität erst möglich. Das Heizen und Kühlen im Fahrzeug ist für die Elektrifizierung ein wesentliches Technologiefeld. "Mahle verfügt über exzellentes Know-how in beiden Bereichen – Elektrifizierung und Thermomanagement. Das ermöglicht thermische Systemlösungen für batterieelektrische Fahrzeuge, Hybride und konventionell angetriebene Fahrzeuge“, sagte Franz.

Für den Austausch der Batterie-Kühlflüssigkeit bei E-Fahrzeugen hat Mahle auch ein entsprechendes Gerät vorgestellt, das Anfang 2024 auf den Markt kommen soll. Das Gerät, das entfernt an ein Getriebeöl-Spülgerät erinnert, kann sowohl Kühlflüssigkeiten als auch Öle zum Kühlen der Batterie austauschen. Letztere werden wohl in Zukunft in besonders starken E-Sportwägen genutzt. Dabei saugt das Gerät zunächst die Kühlflüssigkeit bzw. das Kühl-Öl ab und bewahrt es in einem internen Behälter auf. Anschließend wird frische Kühlflüssigkeit eingepumpt. Eine zusätzliche Dichtheitsprüfung der Batterie soll ebenfalls möglich sein.

Je nach E-Auto-Modell sind verschiedene Adapter-Aufsätze für den Anschluss an den Kühlkreislauf der Batterie notwendig. Manche Autohersteller setzen zudem auf einen Anschluss, andere auf zwei. Beides kann das Gerät bedienen. Das Gerät soll zunächst im Pilotbetrieb getestet werden und dann Anfang 2024 auf den Markt kommen.

Technologie-Baukasten für E-Motoren

Darüber hinaus kombiniert das Unternehmen die Konzepte der in den vergangenen zwei Jahren vorgestellten E‑Motoren MCT‑(Magnet-free Contactless Transmitter) und den Ausdauer-Champion SCT-(Superior Continuous Torque) in einem Technologie-Baukasten. "Mit diesem einzigartigen Baukasten für E-Motoren können wir unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten", erklärte Franz.

Für Verbrennungsmotoren will Mahle zuverlässiger Lieferant für seine Kunden bleiben, solange es Bedarf auf den globalen Märkten gibt. Das Unternehmen nutze seine Expertise für Verbrennungsmotoren, um den Weg für nachhaltige Kraftstoffe motorseitig frei zu machen. So seien beispielsweise Wasserstoffmotoren besonders beim schweren Nutzfahrzeug und bei Off‑Highway-Anwendungen eine schnelle Möglichkeit, um den Antrieb zu dekarbonisieren. Jüngst bekam Mahle den ersten Serienauftrag von Deutz für Komponenten, die in Stationärmotoren zum Einsatz kommen sollen. Weitere Anwendungen seien geplant, hieß es.

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