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Markenausblick Audi Sport GmbH: High-Performance auch bei der Elektrifizierung

10.12.2020 09:58 Uhr | Lesezeit: 5 min
Im Frühjahr 2021 wird die Audi Sport GmbH den rund 650 PS starken RS e-tron GT auf den Markt bringen.
© Foto: Audi

Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, überträgt die Audi Sport GmbH ihren Performance-Anspruch auf den Elektroantrieb. Der Start erfolgt mit dem stärksten Serien-Audi, der jemals vom Band lief, dem RS e-tron GT.

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Von Michael Specht/SP-X

Rolf Michl, Marketing-Chef der Audi Sport GmbH, sieht das so: "High-Performance ist ein krisensicheres Thema". Die Hochleistungsfahrzeuge der Audi-Tochter aus Neckarsulm finden trotz Pandemie und Diskussionen um die Klimaerwärmung nach wie vor sehr guten Absatz. Dies zeigt unter anderem der RS 6 Avant. Und dies besonders in einem Land, das gewöhnlich keine Kombis mag: Amerika. Auch der Versuch von Audi Sport, SUV ins Portfolio mit aufzunehmen, fiel auf fruchtbaren Boden, RS Q3 und RS Q8 gehen glänzend.

Im vorigen Jahr startete Audi Sport seine größte Offensive und brachte acht neue Fahrzeuge in den Markt. Kunden können heute unter insgesamt zwölf R- und RS-Modellen wählen, dem größten Angebot in der fast 40-jährigen Geschichte des Hauses. Dabei wird es nicht bleiben. Man ist dabei, den Schalter in Richtung Elektromobilität umzulegen. "Elektrifizierung macht unser Portfolio zukunftssicher und sie wird unsere Kunden begeistern", verspricht Audi-Sport-Geschäftsführer Julius Seebach. Sein Team zieht dabei gleich alle Register. Zusammen mit dem e-tron GT der Mutter Audi wird die Tochter Anfang 2021 das High-Performance-Derivat RS e-tron GT vorstellen. Die vollelektrische Gran-Turismo-Limousine, sie teilt sich die Plattform (J1) mit dem Porsche Taycan, ist dann nicht nur das leiseste Modell der Audi Sport GmbH, sondern mit 646 PS gleichzeitig auch das stärkste Serien-RS-Fahrzeug überhaupt. Und es ist das erste RS-Modell, das nahezu zeitgleich (Mai 2020) mit dem Basisfahrzeug der Audi AG in den Markt geht. Mitunter lag hier der zeitliche Versatz bei über einem Jahr.

Bei der Produktion des RS e-tron GT treffen neue und alte Autowelt aufeinander. Der High-Tech-Stromer läuft in den "Böllinger Höfen" zusammen mit dem R8, einem Sportwagen mit Zehnzylindermotor, von einer Fertigungslinie. Wie lange noch, will Audi nicht verraten. Denn der R8 fällt voraussichtlich den Sparplänen der AG zum Opfer. Ob es einen Nachfolger geben wird? Eher unwahrscheinlich.


Audi RS e-tron GT Prototypenfahrt

Audi RS e-tron GT Prototypenfahrt Bildergalerie

Ebenso seinem Ende entgegen fährt der TT RS. Kunden lieben ihn wegen seines knackigen Fahrverhaltens und kernigen Fünfzylinders. Kürzlich hat Audi Sport eine limitierte Sonderedition zum 40-jährigen Jubiläum des Quattro-Antriebs aufgelegt, die trotz eines happigen Preises von 114.000 Euro sofort vergriffen war. Ein Nachfolger des TT – so es ihn denn geben wird – stünde frühestens Ende 2023 auf der Straße. Und seine Räder dürften dann ausschließlich elektrisch angetrieben werden. Die Basis würde die MEB-Architektur von Volkswagen bilden. Audi wird einen solchen Sport-Stromer allerdings nicht alleine entwickeln, sondern nur im Verbund mit Porsche und der Mutter in Wolfsburg. Die Zuffenhausener planen einen elektrischen Cayman/Boxster, VW angeblich einen ID-Roadster. Vielleicht lässt sich auch Cupra mit ins Boot holen, um das ganze Projekt auch kostenseitig zu optimieren.

Bis auf den vermutlich 420 PS starken RS 3 als Sportback und Limousine im kommenden Frühjahr wird Audi Sport in den nächsten zwei Jahren kein konventionelles Verbrenner-Modell (abgesehen von Facelifts) mehr auf den Markt bringen. Dafür aber weitere batterieelektrische Modelle. 2022 könnte es mit dem RS Q4 e-tron losgehen, gefolgt im Jahr darauf vom RS Q6 e-tron.

Fest steht dagegen: Innerhalb von Produktaufwertungen wird es Derivate der Mittel- und Oberklasse mit einem Performance-Plug-in-Hybrid geben. Erstes Modell: vermutlich der RS Q8. Audi Sport nimmt hier Rücksicht auf ein sich veränderndes Umfeld. Kunden können zum einen mit einem Plug-in-Hybrid von der 0,5-Prozent-Dienstwagen-Regelung profitieren und zum anderen eventuelle, zukünftige Einfahrtsbeschränkungen umgehen. Wer möchte schon gerne sein Hochleistungs-Luxus-Gefährt vor den Toren der Stadt stehen lassen?


Audi TT RS (2020)

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