Michelin vernetzt bis 2023 schrittweise alle neuen Reifen mit RFID-Chips. Damit will der Reifenhersteller unter anderem das Reifenmanagement verbessern und die Sicherheit im Auto erhöhen. Beispielsweise könnten Reifen künftig analog zur Tankanzeige ihren Zustand an das Wartungssystem im Auto und damit an den Fahrer melden. Ist ein Reifen abgefahren oder beschädigt, könnte rechtzeitig die Werkstatt aufgesucht werden, bevor es zum Unfall kommt.
Daneben könnten sich ESP-Systeme dadurch künftig an die jeweilige Reifencharakteristik anpassen – beispielsweise die unterschiedlichen Bremseigenschaften von Sommer- und Winterreifen. "Diese Feinsteuerung von Fahrsicherheitssystemen, die mithilfe der genauen Reifenidentifikation durch den RFID-Chip möglich ist, wird insbesondere auch für das automatisierte Fahren wichtig sein", sagte Michael Ewert, Vice President Global Sales Original Equipment bei Michelin.
Für Werkstätten und Autohäuser hätte die Vernetzung mit RFID-Chips den Vorteil, dass sie Verwechslungen und Fehlmontagen vermeiden können, weil sich jeder Reifen über den Chip individuell zugordnen lasse. Die Fahrzeugelektronik oder ein Lesegerät des Monteurs würden sofort melden, wenn beispielsweise die Reifendimension nicht zum Fahrzeug passt. Auch Lagerbestände könnten sich mithilfe der Chips leichter überwachen lassen.
Bei Lkw ist die Technik übrigens bereits etabliert. 90 Prozent aller verkauften Reifen seien dort bereits mit RFID-Chips ausgestattet, heißt es von Michelin. Im Pkw-Bereich werden es bis Ende des Jahres voraussichtlich 1,5 Millionen sein. Dass RFID-Chips zum Einsatz kommen, liegt nach Aussage von Michelin daran, dass diese im Vergleich zu anderen Sensoren sehr robust und kostengünstig seien. Aus diesem Grund sollen die Reifen durch die Chips auch nicht teurer werden. (aw)