Um dem Beutezug von Langfingern einen Riegel vorzuschieben, hat die Polizei gemeinsam mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der VdS Schadenverhütung GmbH die Broschüre "Schlechte Geschäfte für Einbrecher" überarbeitet. Darin erhalten Gewerbetreibende Tipps, um sich vor ungebetenen Besuchern zu schützen. "Durch umsichtiges Verhalten und geeignete Vorkehrungen lassen sich Einbrüche vermeiden und Schäden reduzieren", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. 107.671 Fälle von Einbruchdiebstahl aus Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräumen sowie 56.794 Fälle von Diebstahl aus Warenhäusern, Verkaufsräumen, Selbstbedienungsläden und Kiosken verzeichnete die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik im Jahr 2008. Betroffen seien nicht nur abgelegene Gewerbegebiete oder unbewohnte, nachts menschenleere Büro- und Geschäftshäuser in den Innenstädten, sondern auch Objekte inmitten bewohnter Gebiete, so die Herausgeber der Broschüre. Denn vor allem diese seien häufig nur unzureichend gesichert. Meist haben es die Einbrecher auf Waren, Bargeld, Maschinen, Büroausstattung oder andere hochwertige Ausrüstungsgegenstände abgesehen. Daneben zerstören oder beschädigen sie häufig auch die Einrichtung oder wichtige Geschäftsunterlagen und -daten. Die Schäden solcher Einbrüche sind immens: 2008 belief sich die Schadensbilanz bei Gewerbeobjekten auf mehr als 302 Millionen Euro. Laut Polizei und GDV besteht zudem die Gefahr, dass betroffene Unternehmen unter Produktionsausfällen leiden. Im Extremfall könne das sogar die Insolvenz eines Betriebes zur Folge haben. Teurer Irrglaube Oft herrsche Irrglaube vor, Sicherungen brächten sowieso nichts, beklagt Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg. "Aber immer wieder macht die Polizei gerade bei Gewerbeobjekten die Erfahrung, dass Täter an Sicherungstechnik wie Einbruchmeldeanlagen oder mechanischen Sicherungen scheitern. Denn häufig sind Einbrecher keine gut ausgerüsteten 'Profis', sondern Gelegenheitstäter. Für diese bedeutet sichtbare Sicherungstechnik eine längere 'Arbeitszeit' und damit ein größeres Risiko, entdeckt zu werden", betonte er. Die zunehmende Zahl misslungener Einbrüche weise auf die Wirksamkeit geeigneter Sicherheitsvorkehrungen hin: In nahezu einem Drittel aller Fälle seien Einbrecher im vergangenen Jahr leer ausgegangen, sagte Hammann. Das bedeute jedoch auch, dass immer noch zwei von drei Einbrüchen glückten. Um künftig "Schlechte Geschäfte für Einbrecher" zu realisieren, sollten die Tipps der gleichnamigen Broschüre beherzigt werden. Die Publikation ist bei jeder Polizeidienststelle erhältlich oder kann beim GDV unter info@gdv.de bzw. telefonisch unter der Nummer (030) 2020-5118 bestellt werden. Eine kostenlose Downloadmöglichkeit findet sich hinter dem Link unten in der Box. (ng)
Neue Broschüre: "Schlechte Geschäfte für Einbrecher"
Polizei und Versicherungsverband geben Gewerbetreibenden Tipps, um sich vor ungebetenen Besuchern zu schützen. Über 100.000-Mal schlugen Kriminelle im vergangenen Jahr u.a. in Werkstätten zu.