Der Autohersteller Mercedes-Benz leidet nach eigenen Angaben zunehmend unter Produktpiraterie. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen auf Social-Media- und Online-Marktplätzen 155.000 Angebote gefälschter Produkte löschen lassen, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 620 Razzien wurden zudem 1,6 Millionen Fälschungen beschlagnahmt. Zu den am häufigsten gefälschten Produkten zählen Bremsscheiben, Räder sowie Karosserie- und Lenkungsteile.
Mercedes betont, dass die Qualität von Produktfälschungen meist mangelhaft ist und nicht die gesetzlichen Mindestvorgaben in punkto Sicherheit erfüllt. Deshalb sind Fälschungen ein erhebliches Risiko für die Gesundheit und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Hinzu kommt, dass sich Produktfälschungen optisch oftmals kaum von Originalteilen unterscheiden lassen.
Beim Handel mit gefälschten Waren nutzen die Fälscherbanden die weitgehende Anonymität und die dezentrale Natur der Online-Marktplätze und -Technologien aus. Daher baue Mercedes-Benz die strategischen und operativen Maßnahmen gegen Fälschungen im Online-Handel weiter aus. Die Markenschutz-Strategie umfasst drei Säulen: Aufspüren, Angreifen und Vorbeugen. Die Markenschützer bieten daher regelmäßig Trainingsveranstaltungen und Informationsmaterial zur vorbeugenden Sensibilisierung, beispielsweise für Zollbehörden oder Dienstleister, an.
Tipps beim Teile-Einkauf
Um nicht auf Fälscher hereinzufallen, gilt es ein paar einfache Kriterien beim Einkauf zu beachten. Das fängt bei der sorgfältigen Prüfung von auffällig erscheinenden Angeboten im (Online-) Alltag an. Typische Alarmsignale für Produktfälschungen sind ein deutlich niedriger Preis, Auffälligkeiten in der Produktqualität oder der Verkauf über zweifelhafte Online-Quellen, weiß Mercedes. Teilweise lasse sich sofort an den Produktbildern oder an den Bezeichnungen erkennen, dass es sich nicht um Originale handeln kann, da Mercedes-Benz diese Produkte gar nicht herstellt.