Volkswagen will bei rund 56.000 Exemplaren des Golf 8 Software-Probleme mit einem Update beheben. Der Konzern betonte am Dienstag, es handele sich dabei nicht um einen verpflichtenden Rückruf sowie "keine sicherheitsrelevanten Themen", sondern um eine freiwillige Aktion. Die Maßnahme dürfte aber im Zusammenhang mit Elektronik-Schwierigkeiten bei dem wichtigen Modell zu sehen sein.
"Bei bereits ausgelieferten Fahrzeugen sollen die Funktionalität der Bedienoberfläche gesteigert und bekannte Komforteinschränkungen beseitigt werden", erklärte das Unternehmen. Das Aufspielen stelle einen "üblichen Vorgang in einem aktiven digitalen Lifecyle-Management» dar - ab Ende Juli 2020 ausgelieferte Golf 8 hätten die neue Version schon ab Werk. Nach Informationen der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' geht es indes auch um anhaltende Probleme mit einem Steuergerät, das die "offenbar massenhaft auftretenden Fehler" im digitalen Infotainment-System des Autos mitverursachen soll. So gebe es in den betroffenen Fahrzeugen teils Ausfälle des Navigationssystems sowie weiterer Bildschirmanzeigen.
Laut VW werden in Deutschland etwa 26.000 Golf 8 mit dem Update versehen, die übrigen 30.000 entfallen auf andere europäische Länder. "Die Serviceaktion dauert einen Tag, Kunden bekommen einen kostenlosen Leihwagen und einen Servicegutschein. Zusätzlich bekommt jeder geupdatete Golf kostenlos eine einjährige Anschlussgarantie."
Bei der achten Auflage des "Brot-und-Butter-Modells" des VW-Konzerns war es in der Produktion anfänglich zu erheblichen Problemen mit der Elektronik gekommen. Bis zum Ende des Anlaufjahres 2019 hatten weniger als zehn Prozent der ursprünglich angepeilten Menge produziert werden können. Aus dem Betriebsrat wurde im Zuge dessen auch scharfe Kritik am Management laut: Es sei zu schnell zu viel neue Technik in den neuen Golf gestopft worden. Die VW-Spitze sprach dagegen zeitweilig von einem der bisher besten Modellanläufe überhaupt. Mit der komplexen Steuertechnik betrat das Unternehmen zudem weitgehend Neuland - wie auch bei den ersten Modellen der elektrischen ID-Reihe. (dpa)