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Sicherheitstechnik: E-Call für Motorräder auf dem Markt

13.06.2016 09:00 Uhr
E-Call für Motorräder D-Guard
Das erste weltweite E-Call-System für Motorräder kann ab sofort gekauft werden.
© Foto: Auto-Medienportal

Das weltweit erste E-Call-System für Motorräder D-Guard kann ab sofort gekauft und in nahezu alle Motorräder eingebaut werden. Es erfüllt die Vorgaben der europäischen E-Call-Norm für 2018.

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Ab sofort ist das weltweit erste E-Call-System D-Guard für Motorräder erhältlich. Es kann laut einer Meldung bei nahezu allen neuen und alten Motorräden nachgerüstet werden und steht mit seiner OEM-Fähigkeit auch anderen Herstellern für die Serienfertigung in Erstausrüsterqualität zur Verfügung.

Grundlage des Biker-E-Calls ist ein Sensor, der unterschiedliche Parameter - wie Lage des Motorrads, Geschwindigkeit, Beschleunigung und weitere Daten - zueinander in Relation setzt. Ein kleines Rechnermodul erkennt dann an Hand der Informationen, ob ein Unfall vorliegt. Darauf wird über das Smartphone des Fahrers ein automatischer Notruf an die 112 gesendet, bei dem die Computerstimme auch die GPS-Koordinaten übermittelt werden. Die Einsatzleitstelle wird dann nicht nur die Rettungskräfte alarmieren, sondern auch versuchen, mit dem Gestürzten Kontakt aufzunehmen, sofern dieser über ein Bluetooth-Headset am Helm verfügt.

Auch im Ausland einsatzbereit

D-Guard ist außerdem mit einer manuellen SOS-Taste ausgestattet. Mit ihr können zum Beispiel Zeugen eines Unfalls einfach per Knopfdruck und über ihr eigenes Handy den Notruf ebenfalls automatisch absetzen. Da das System auf das Mobilfunknetz zurückgreift, ist der Motorradfahrer auch im Ausland im Falle eines Falles automatisch mit der dortigen Leitstelle verbunden. Das D-Guard-Modul sendet den Notruf dann in der entsprechenden Sprache.

Die D-Guard-Applikation verfügt über mehrere Einstellungen und Möglichkeiten. So kann jederzeit ein Testdurchlauf vorgenommen werden, um zu sehen, ob alle Funktionen aktiv sind. Zudem ist es beispielsweise möglich, private Kontakte abzuspeichern, die bei einem Unfall ebenfalls automatisch per SMS oder E-Mail benachrichtigt werden.

D-Guard kann auch deaktiviert werden, wenn die Maschine beispielsweise bei Sportveranstaltungen im Gelände oder auf der Rennstrecke bewegt wird.  Die E-Call-Funktion selbst schaltet sich ab etwa 20 km/h scharf, die Abschaltschwelle liegt niedriger. Reine Umfaller werden so nicht als Unfall wahrgenommen. Sollte bei einem Sturz die elektrische Versorgung des Motorrads zusammenbrechen, arbeitet D-Guard mit einer eigenen kleinen Notbatterie, die acht Jahre lang halten soll.

Diebstahlsicherung per App

Ein willkommener Nebeneffekt der Digades-Entwicklung ist die Diebstahlsicherung, die bei den ersten Kunden nicht selten genauso wichtig war wie der E-Call selbst. Auch sie funktioniert per App. Wird die Zündung abgestellt, aktiviert sich das System. Bei Erschütterungen durch Bewegung wird dann ein stiller Alarm auf dem Smartphone des Besitzers ausgelöst, wobei die Auslöseempfindlichkeit selbst festgelegt werden kann. Die GPS-Koordinaten werden anschließend zyklisch aktiviert, so dass in der Regel der letzte Standort des Fahrzeugs  ermittelt werden kann. Mit einem einfachen Fingerdruck lässt sich die Positionen über Google-Maps in Landkartenansicht aufrufen. Auch hier kann bei Abwesenheit eine andere Mobilfunknummer, etwa des Partners oder eines Freundes, hinterlegt werden.

Entwickelt wurde D-Guard vom mittelständischen Unternehmen Gigades aus dem sächsischen Zwittau. Die Firma entwickelt und produziert mit ihren 170 Mitarbeitern unter anderem Fernbedienungen für Fahrzeuganwendungen. Das reicht von der in den Autoschlüssel intergrierten Bedienung der Standheizung zum Beispiel bei Volkswagen und der Fernbedienung für das Infotainment im Bentley Mulsanne bis zur Funksteuerung von Garagentoren des europäischen Marktführers Hörmann. Auch ein Teil der Steuerungselektronik für die Kraftstoffpumpe in BMW-Motorrädern kommt von dem Unternehmen. (asp)

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