Ein Netz von Wasserstofftankstellen ist langfristig günstiger als eine dichte Ladesäulen-Infrastruktur. Das gilt laut einer Studie des Forschungszentrums Jülich aber erst ab einer Zahl von rund zehn Millionen Brennstoffzellenautos in Deutschland. Bis zu diesem Punkt – der immerhin einem Anteil von 25 Prozent am Pkw-Gesamtmarkt entspräche – wäre die Investition in die Energieversorgung von batterieelektrischen Autos der billigere Weg.
Was eine Wasserstoff-Infrastruktur in der Anlaufphase teuer macht sind der Studie zufolge vor allem hohe Investitionen in die nachhaltige Produktion von Wasserstoff sowie in die Lagerung des Gases. Sind diese Probleme gelöst, ist ein Wasserstoffnetz vergleichsweise günstig, weil auf herkömmliche, leicht modifizierte Tankstellen zurückgegriffen werden kann. Zum Langstreckentransport würde sich das bestehende Erdgasnetz eignen. Für mehr als zehn Millionen batteriebetriebene E-Autos wären hingegen unzählige Ladesäulen und ein verbessertes Stromnetz nötig.
Die Verfasser der Studie wollen Batterie- und Wasserstoffautos allerdings nicht in Konkurrenz setzen. Beide Technologien seien für einen emissionsfreien Verkehr unverzichtbar. Nicht zuletzt, weil sich Wasserstoff als Speichermedium für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien eignet. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung von dem Wasserstoff-Zusammenschluss "H2 Mobility", zu dem neben dem Autohersteller Daimler auch die Mineralölkonzerne Shell, ÖMV und Total gehören. (sp-x)