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Studie: Kosteneinsparungen durch Reparatur und Aufbereitung von Traktionsbatterien

03.05.2022 09:54 Uhr | Lesezeit: 5 min
Arnd Franz Wiener Motorensymposium
Arnd Franz, CEO LKQ Europe, stellte auf dem Wiener Motorensymposium Einsparpotenziale durch die Reparatur und Aufbereitung von Traktionsbatterien vor. 
© Foto: Zsolt Marton

Die RWTH Aachen und LKQ Europe sehen hohe Kosten- und CO2-Einsparpotenziale in der Wiederverwendung, Reparatur und im Recycling ausgemusterter Batterien von Elektroautos.

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Die RWTH Aachen und LKQ Europe haben auf dem 43. Wiener Motorensymposium ihre Forschung zu den Herausforderungen für Traktionsbatterien vorgestellt. Bewertet werden darin Vorteile, Kosten und Emissionsminderungen durch ein geschlossenes Kreislaufsystem. Das Projekt konzentriert sich auf Ressourcenschonung, den Erhalt des Restwerts von Elektroautos und die Verlängerung der Batterielebensdauer, um das Auto bei guter Leistung fahrbereit zu halten.

Durch den massiven Anstieg von Elektroautos und somit Lithium-Ionen-Batterien in den kommenden Jahren "müssen wir wirtschaftliche und nachhaltige Konzepte für die Optimierung und die Wiederverwendung von Antriebs-Akkus entwickeln - und letzten Endes auch für die Rückgewinnung der Rohstoffe", erklärte Professor Achim Kampker, Gründer und Leiter des "Production Engineering of E-Mobility Components"-Lehrstuhls an der RWTH Aachen.

Die Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen sei ein entscheidender Teil der Strategie von LKQ, Diagnose, Rücknahmelogistik, sowie Reparatur und Recycling für Traktionsbatterien anzubieten. "Als größter Fahrzeugverwerter baut LKQ seine Lösungen für den gesamten Lebenszyklus für Elektroautos zügig aus", erläuterte Arnd Franz, CEO von LKQ Europe.

Geschlossener Kreislauf bietet höchste Einsparungen

Ein vollständig geschlossener Kreislauf ergebe die höchsten Einsparungen bei Kosten und CO2-Emissionen, was die Bedeutung der Batteriereparatur und -aufbereitung verdeutliche. Das Recycling von Rohstoffen bleibe wichtig, sollte aber nur als letzte Möglichkeit betrachtet werden.

Schätzungen zufolge hält eine Traktionsbatterie als teuerstes Teil eines Elektroautos rund zehn bis 14 Jahre, bevor sie ausgetauscht werden müsse. Hier liege häufig noch kein geschlossener Batteriekreislauf vor, was Materialabfälle und kostspielige Entsorgung zur Folge habe. Die Knappheit von Rohstoffen, Emissionsreduktionsziele und Kostenüberlegungen würden nachhaltige, langfristige Lösungen verlangen. Degradierte oder defekte Elektroauto-Batterien sollten in einem geschlossenen Kreislauf behandelt werden.

Angesichts des starken Wachstums der Elektrifizierung im Automobilsektor steht die automobile Wertschöpfungskette in Europa vor einem großen Wandel. LKQ erwartet laut eigenen Angaben ab 2028 eine starke Zunahme an Elektroautos im Independent Aftermarket: Dann werde eine beträchtliche Menge an Elektroautos aus der Herstellergarantie fallen und in die freien Werkstätten kommen.

Rund 1,3 Millionen Batterien kommen Ende des Jahrzehnts in die Werkstätten 

LKQ rechne mit rund 34 Millionen installierter Hochvoltbatterien in batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen im Jahr 2030. "Aktuellen Schätzungen zufolge werden zum Ende des Jahrzehnts jährlich rund 1,3 Millionen Batterien wegen elektrischer, mechanischer und elektrochemischer Fehler in die Werkstätten kommen, die geprüft und anschließend repariert oder ersetzt werden müssen. Wir erwarten, dass diese Rückläufe danach um 30 Prozent pro Jahr steigen werden. Muss das gesamte Batteriesystem ausgetauscht werden, ist das sehr teuer. Wir wollen geeignete und nachhaltige Lösungen anbieten, bei denen der Fahrer eines Elektroautos nicht in eine neue Batterie in einem zehn Jahre alten Fahrzeug investieren muss, sondern zu einem Bruchteil der Kosten eine Batteriereparatur oder -aufbereitung bekommen kann", sagte Christoph Schön, E-Mobility Innovation Manager bei LKQ Europe.

Als Wegbereiter einer Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor sei das Ziel von LKQ, Lösungen für die Herausforderungen der Werkstatt der Zukunft anzubieten. Auch müssten Fahrzeug- und Batteriehersteller die Demontage bereits frühzeitig in Produktentwicklungsprozesse einbeziehen, um später bei Reparatur und Aufbereitung eine Skalierung zu ermöglichen. Schließlich müsse die Politik einen offenen und wettbewerbsorientierten Rahmen schaffen, der einen diskriminierungsfreien Zugang zu Batterieschnittstellen gewährleistet und so Wartung und Reparatur im Aftermarket ermöglicht, hieß es.

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