Die USA ziehen den japanischen Zulieferer Takata wegen mangelnder Kooperation im Skandal um defekte Airbags zur Rechenschaft. Gegen das Unternehmen sei ein Bußgeld von 70 Millionen Dollar (63 Mio Euro) verhängt worden, aufgeteilt in sechs Raten, teilte die Verkehrsaufsicht NHTSA am Dienstag mit. Ein weiteres Bußgeld in Höhe von 130 Millionen Dollar werde fällig, sollte das Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. Es sei die höchste Strafe in der Geschichte der Behörde. Airbags des Herstellers, die unvermittelt auslösten und dadurch Teile der Verkleidung durchs Fahrzeug schleuderten, sind nach Annahme der NHTSA für Unfälle mit sieben Toten und fast 100 Verletzten verantwortlich.
"Über Jahre hat Takata mangelhafte Produkte gebaut und verkauft, sich geweigert, diese Defekte anzuerkennen, und es verfehlt, die NHTSA, Kunden und die Öffentlichkeit voll zu informieren", erklärte US-Verkehrsminister Anthony Foxx. Die Verzögerungen und Verweigerung hätten eine große Anzahl von Verbrauchern gefährdet und zum bislang größten und komplexesten Rückruf der Geschichte geführt. Nach NHTSA-Angaben sind in den USA mehr als 19 Millionen Fahrzeuge von zwölf Autoherstellern betroffen. Die Behörde will Takata zwingen, den Rückruf zu beschleunigen.
Der japanische Autobauer Honda hat beschlossen, in Zukunft keine Gasgeneratoren für Airbags mehr von seinem skandalerschütterten japanischen
Zulieferer Takata zu beziehen. Bis Ende 2018 werde hier zu anderen Anbietern gewechselt, kündigte Honda in den USA an. (dpa)
NRT