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Teslas "Autopilot"-System: US-Verkehrsbehörde weitet Untersuchung aus

10.06.2022 09:33 Uhr | Lesezeit: 4 min
Teslas "Autopilot"-System: US-Verkehrsbehörde weitet Untersuchung aus
Die US-Untersuchung des "Autopilot"-Systems von Tesla wird ausgeweitet.
© Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC/Uwe Rattay

Eine Serie von Unfällen, in denen Teslas trotz eingeschaltetem "Autopilot"-System mit Einsatzfahrzeugen kollidierten, lässt der US-Verkehrsbehörde NHTSA keine Ruhe. Sie nimmt die Software nun genauer unter die Lupe.

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Die US-Verkehrsbehörde hat ihre Untersuchung von Teslas Fahrassistenzsystem "Autopilot" nach einer Reihe von Auffahrunfällen ausgeweitet. Seit Aufnahme der Ermittlungen im August stellte sie sechs weitere Zwischenfälle fest, bei denen Teslas mit eingeschaltetem "Autopilot"-System auf am Straßenrand parkende Einsatzfahrzeuge auffuhren. Ursprünglich ging es um elf solcher Unfälle. Der jüngste Crash passierte im Januar.

Die Ermittlungen sollen nun unter anderem mit der Auswertung zusätzlicher Daten ausgedehnt werden, wie die Verkehrsbehörde NHTSA in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Dokument mitteilte. Sie schaut sich auch gut 100 "Autopilot"-Unfälle an, an denen keine Einsatzfahrzeuge beteiligt waren. Dabei solle auch untersucht werden, inwieweit das System des Elektroauto-Herstellers das Risiko menschlicher Fehler verschärfe. Die NHTSA sieht Anzeichen dafür, dass in rund 50 der untersuchten Unfälle die Fahrer unzureichend auf die Verkehrssituation reagiert hätten.

Tesla weist die Kunden selbst darauf hin, dass "Autopilot" nur ein Assistenzsystem sei und deshalb der Mensch im Fahrersitz jederzeit die Hände am Lenkrad behalten müsse. Auch solle er stets bereit sein, die Kontrolle zu übernehmen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Fahrer sich komplett auf das "Autopilot"-System verlassen. Tesla verschärfte vor einigen Jahren die Sicherheitsmaßnahmen: Die Software merkt, wenn der Fahrer die Hände nicht am Steuer hat und gibt nach kurzer Zeit Warntöne ab. Bei der aktuellen "Autopilot"-Untersuchung geht es der NHTSA zufolge um schätzungsweise 830.000 Fahrzeuge aller vier aktuellen Modellreihen aus den Jahren 2014 bis 2022.

Die NHTSA hatte das "Autopilot"-System bereits nach einem tödlichen Unfall 2016 untersucht. Damals starb ein Fahrer, nachdem sein Tesla unter den Anhänger eines Sattelschleppers raste, der die Straße überquerte. Die NHTSA kam zu dem Schluss, das System habe im Rahmen seiner Fähigkeiten korrekt funktioniert, aber der Mensch am Steuer habe sich zu sehr darauf verlassen. Das "Autopilot"-System hatte den Anhänger mit seiner weißen Seitenfront nicht erkannt und nicht gebremst. Auch der Fahrer hatte nicht reagiert.

Software-Update wurde nicht als Rückrufaktion deklariert

Bei der aktuellen Untersuchung wies die NHTSA darauf hin, dass bei allen Auffahrunfällen die Feuerwehr- und Ambulanzfahrzeuge unter anderem dank eingeschaltetem Blinklicht klar ausgewiesen gewesen seien. Tesla veröffentlichte im September vergangenen Jahres ein Software-Update, dank dem der "Autopilot" die Fahrzeuge mit ihren markanten Blinklichtern auch bei schwierigen Lichtverhältnissen erkennen soll. Die NHTSA hinterfragte danach, warum das Update nicht als Rückrufaktion deklariert wurde.

Tesla-Chef Elon Musk betonte stets, dass "Autopilot" das Fahren sicherer mache und Unfälle zu vermeiden helfe. Das Unternehmen lässt seit einigen Monaten die nächste Version der Software mit mehr Funktionen für den Stadtverkehr von ausgewählten Beta-Testern ausprobieren. Im Netz kursieren viele Videos, auf denen die Software Fehler macht. Die NHTSA forderte bereits Informationen zu dem Test auf öffentlichen Straßen an.

Seit Februar prüft die NHTSA Tesla auch wegen Berichten über unvermitteltes Bremsen. Auslöser seien 354 Beschwerden binnen neun Monaten gewesen, weil das "Autopilot"-System plötzlich und unerwartet die Bremsen aktiviert habe. Die Behörde forderte auch bei anderen Autoherstellern Informationen zu deren Assistenzsystemen an.

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