Das sagte der Vorstandschef des Verbandes der Automobiltuner (VDAT), Constantin Buschmann, am Freitag bei der Eröffnung der Tuning-, Classic- und Sportwagenmesse Essen Motor Show. Der Verband vertritt rund 100 größere Tuning-Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund einer dreiviertel Milliarde Euro. Die Essen Motor Show, die am Samstag beginnt, ist nach eigener Einschätzung die bedeutendste Messe für Tuning und Motorsport in Europa mit rund 500 Ausstellern.
"Bei uns entscheiden die Aussteller, nicht die Politik."
Zu sehen sind mehr als 1.000 teils extrem teuere und seltene Fahrzeuge und Zubehör. Allein der Wert der meist auch zum Kauf ausgestellten Oldtimer addiere sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag, sagte ein Sprecher des Ausstellers Siha. Ein Ferrari 250 SWB werde auf über zehn Millionen Euro taxiert. Zu kaufen sei aber auch eine gut erhaltene "Ente" Citroën 2 CV für 17.500 Euro. Beim Tuning lägen neben Elektrofahrzeugen wie einem modifizierten Tesla 3 auch umgebaute Wohnmobile im Trend, sagte Buschmann. Verbrennungsmotoren mit ihrer großen Fangemeinde dominierten die Messe sicherlich noch eine Weile. Daneben spielten E-Fahrzeuge eine immer wichtigere Rolle, sagte der Essener Messechef Oliver Kurth. Die Messe sei technologieoffen: "Bei uns entscheiden die Aussteller, nicht die Politik."
Die neue Richtung spiegelt sich bereits im Besucherprogramm: In einer Halle, in der in früheren Zeiten Drift-Vorführungen mit potenten Motoren und qualmenden Reifen das Publikum anzogen, gibt es jetzt Rennen mit Elektro-Karts. Vor der Pandemie hätten regelmäßig über 300 000 Menschen die Messe besucht. Nach zwei Corona-Jahren sei die Messe wieder auf dem Weg zurück zu diesen Zahlen, sagte Kurth.