Die Tuningbranche hat eine positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Wie der Verband der Automobil Tuner (VDAT e.V.) am Montag mitteilte, konnten die Mitglieder beim Treffen Ende März in Hanau von einem zufriedenstellenden Geschäftsverlauf berichten. Der Gesamtumsatz mit Tuningteilen und sportlichem Autozubehör wird mit 1,8 Milliarden Euro beziffert, wovon rund 700 Millionen Euro den freien Anbietern zugerechnet werden. Die Erlöse hätten sich damit in Deutschland ab dem Jahr 2013 wieder deutlich stabilisiert, hieß es. Geholfen habe die ausgeprägte Exportorientierung und das Ende der Finanzkrise.
Während der Tagung wurden die Vorstandsmitglieder Mathias R. Albert (stellvertretender Vorsitzender, MediaTel Werbe-/PR-Agentur) und Hans-Jörg Köninger (Beisitzer, Elia Tuning & Design AG) für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Als Vertreter der Industrie neu in die Vereinsspitze gewählt wurde Michael Schneider (Continental Reifen). Er folgt auf Henry Siemons, der in den vorgezogenen Ruhestand gewechselt ist. Bodo Buschmann (Brabus, Vorsitzender), Klaus Wohlfarth (KW automotive) und Angelika Kresch (Remus) komplettieren die Vereinsspitze.
Für 2017 haben die Tuner einige wichtige Themen auf der Agenda. So arbeitet der VDAT aktuell auf nationaler Ebene mit an der Umstellung von Teilegutachten und Allgemeiner Betriebserlaubnis zur neuen Teiletypgenehmigung. Auf europäischer Ebene befassen sich die Interessensvertreter gemeinsam mit der European Tuning Organisation (ETO) mit der "Rahmenrichtlinie für die EG-Typgenehmigung von Neufahrzeugen".
VDAT-Geschäftsführer Harald Schmidtke mahnte zur Wachsamkeit: "Bestimmte politische Gruppen wollen ohne Rücksicht auf unterschiedliche Stückzahlen zwischen OEM und Aftermarket auch der Tuningbranche die Typgenehmigungsvorschriften der Großserie überstülpen." Das würde die Branche vor erhebliche Probleme stellen. Entsprechend aktiv sei man in Brüssel. (se)