Im vergangenen Jahr konnte der Abwärtstrend beim Reifenhandel nicht gebremst werden. Insgesamt 43,7 Millionen Pkw-Reifen hat der deutsche Reifenhandel 2008 an private und gewerbliche Verbraucher verkauft. So lautet das Ergebnis der derzeitigen Hochrechnungen des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur Handwerk (BRV). Das entspricht einem Rückgang von 1,8 Millionen Reifen oder vier Prozent gegenüber 2007. Die Prognose von 46,20 Millionen verkaufter Reifen (plus 1,5 Prozent) wurde damit deutlich verfehlt. Bei Sommerreifen ging der Absatz um 4,5 Prozent zurück, Winterreifen büßten 3,3 Prozent ein. Positiv verlief lediglich die Entwicklung des Lagerbestands. "Dieser wurde nach der derzeitigen Hochrechnung von 7,4 Millionen Stück auf 4,1 Millionen Stück abgebaut", erklärte Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des BRV, gegenüber asp-Online. Auch die Reifenhersteller spüren den Nachfragerückgang. "Insgesamt lag der Verkauf der Industrie an den Handel unter dem Vorjahresniveau", berichtet Norbert Busch, Leiter Marketing und Vertrieb Pkw-Reifen Ersatzgeschäft Deutschland bei Continental. Konkrete Zahlen will das Unternehmen erst zur Bilanzpressekonferenz am 19. April bekannt geben. Für 2009 rechnet Busch mit einem stagnierenden oder leicht rückläufigen Reifen-Gesamtmarkt. Einen steigenden Reifenabsatz könnten lediglich die freien Werkstätten und die Internethändler realisieren. Dass der Abwärtstrend die Online-Reifenhändler noch nicht erreicht hat, belegen vorläufige Absatzzahlen der Delticom AG. 2008 konnte der Internethändler seinen Umsatz in Europa um rund 20 Prozent von 215,5 Millionen Euro auf 258 Millionen Euro steigern. Insgesamt 700.000 Neukunden hat die Gesellschaft seit Anfang 2008 in 35 Ländern hinzugewonnen. Die vollständigen Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahrs sowie einen Ausblick auf 2009 will das Unternehmen am 30. März 2009 bekannt geben.
Verband: Lage im Reifenhandel weiter verschlechtert

Die Reifenverkäufe gingen in 2008 nach derzeitigen Hochrechnungen des BRV um weitere vier Prozent zurück. Werkstätten und Autohäuser sind laut ZDK jedoch "mit einem blauem Auge davon gekommen".