Wegen verbotener Absprachen haben die EU-Wettbewerbshüter Millionenstrafen gegen Autozulieferer verhängt. Die Unternehmen Autoliv und TRW müssten rund 368 Millionen Euro zahlen, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit.
Autoliv und die in der Zwischenzeit vom deutschen Zulieferer ZF übernommene Firma TRW hätten unter anderem zwischen 2007 und 2011 Preise bei Airbags und Sicherheitsgurten abgesprochen, erklärten die Wettbewerbshüter weiter. Die Lieferungen seien für Volkswagen und BMW bestimmt gewesen. Die Absprachen seien in eigenen Geschäftsräumen, aber auch in Restaurants und Hotels sowie durch Telefongespräche und E-Mails erfolgt.
Dem japanischen Zulieferer Takata wurde die Strafe erlassen, da er nach Angaben der EU-Kommission das Kartell anzeigte, an dem er selbst beteiligt war. Den beiden anderen Unternehmen wurden die Strafen reduziert, da sie sich kooperationsbereit zeigten.
Eine Sprecherin von Autoliv teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, man habe im vierten Quartal 2018 eine Rückstellung in Höhe von 210 Millionen Dollar gebildet. Die Strafe gegen Autoliv - 179 Millionen Euro - sei mit umgerechnet 203 Millionen Dollar geringer als diese Rückstellung.
Die Wettbewerbshüter verhängten in den vergangenen Jahren bereits eine Reihe von Strafen gegen Autoteile-Kartelle. 2014 war unter anderem der fränkische Zulieferer Schaeffler betroffen. Insgesamt betragen die verhängten Geldstrafen in dem Sektor nun 2,15 Milliarden Euro. (dpa)