Elektrische Parkbremse
Weniger ist mehr
TRW Automotive meldet eine Weiterentwicklung der seit 2002 in verschiedenen Fahrzeugen verbauten elektrischen Parkbremse (EPB). Die integrierte elektrische Parkbremse (EPBi) teilt sich das Steuer-gerät mit der elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP). „Die größten Vorteile der EPBi gegenüber der EPB bestehen in der Reduzierung der Systemkomplexität, des Gewichts und des Montageaufwands. Aber vor allem bietet das neue System Fahrzeugherstellern die Möglichkeit, durch die Eliminierung eines zusätzlichen Steuergeräts Kosten zu sparen“, so Dr. Dirk Kesselgruber, Leiter der EPB-Entwicklung bei TRW Automotive. Weiterhin wird seitens TRW Automotive darauf ver-wiesen, dass „sowohl EPB als auch EPBi über zusätzliche Sicherheits- und Komfortfunktionen wie einen Anfahrassistenten, eine automatische Haltefunktion und eine elektronisch gesteuerte Abbremsfunktion verfügen. Allerdings lassen sich diese Funktionen auch nur über das ESP, also ohne EPB oder EPBi, darstellen. Bei TRW Automotive geht man davon aus, dass die EPBi ab dem Jahr 2011 in Serie gefertigt wird. Derzeit mit einer EPB ausgestattete Fahrzeugbaureihen deutscher Marken sind Audi A4, A5, A6, A8, Q5 und Q7, BMW 7er, X5 und X6, Ford C-Max (Ghia-Aus-stattung bis Facelift), Mondeo, Galaxy und S-Max, Mercedes-Benz E- und S-Klasse, Opel Insignia sowie VW Tiguan und Passat. Bei den Importmarken kommen folgende Fahrzeugbaureihen mit EPB hinzu: Bentley Continental GT/GTC/Flying Spur, Citroën C5 und C6, Ja-guar S-Type (nach Facelift), XF, XJ und XK, Lancia Thesis, Renault Scénic/Grand Scénic, Espace und Vel Satis sowie Volvo S80. In Summe über 30 Baureihen.
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zusätzliche Informationen
zum Fahrzeugbestand nach Marke (KBA-Zahlen vom Januar 2009): www.autoservicepraxis.de/bestand
zu Oldie-Messen und Teilemärkten: .../klassiktermine
Frage der Woche (16. bis 22. 03.)
Glauben Sie, dass der Bestand an Old- und Youngtimern durch die Abwrackprämie spürbar reduziert wird?
ja: 37 %
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nein: 44 %
keine Meinung: 5 %
Mercedes-Benz SLS AMG
Trockenlegung
Für das nächste Frühjahr kündigt Daimler einen neuen Supersportwagen an. Beim Mercedes-Benz SLS AMG bestehen Fahrwerk und Karosserie aus Aluminiumlegierungen, wobei auch Daimler den Begriff Aluminium-Spaceframe-Karosserie ver-wendet. Der Motor M159, ein V8-Sauger mit 6,2 Liter Hubraum, 650 Nm Maximaldrehmoment bei 4.750/min und 420 kW Höchstleistung bei 6.800/min, basiert auf dem M156 und wurde laut Hersteller um-fangreich überarbeitet. Dazu zählt der Umbau auf Trockensumpfschmierung, wodurch eine deutlich tiefere Einbaulage erreicht wurde. Das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Vorwärtsgängen sitzt an der Hinterachse (Trans-axle-Bauweise) und ist mit dem Motor per Torque Tube (Drehmomentröhre; vgl. Bild), in der eine Antriebswelle aus Carbon rotiert, verbunden. Gewichtsverteilung: 48 zu 52 Prozent. Leergewicht nach DIN: 1.620 kg. Die weiteren Daten: 0-auf-100-km/h-Beschleunigung in 3,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 315 km/h, NEFZ-Verbrauch rund 13 l/100 km.
Alle Rückrufe tagesaktuell unter www.autoservicepraxis.de
Marke
Baureihe
Produktionszeitraum
Stückzahl (D)
Ursache/Wirkung/Abhilfemaßnahme
Vollzug erkennbar an
Audi
A3, A4, A6 und A8 mit Umbau auf Handgerät Veigel Classic
Mai 2002 bis Mai 2005
insgesamt 110
Materialfehler, den Lagerzapfen der Sockelplatte betreffend/Haarrisse in der Schweißnaht/Erneuerung der Sockelplatte
Eintrag im Serviceheft
Baureihe Dyna
24. 07. bis 28. 08. 2008
keine Angabe
fehlerhafte Schweißnaht an der Federklemme des Seitenständers/Ständer klappt nicht korrekt ein/keine Angabe
keine Angabe
CBF 600 S8, CBF 600 SA8,CBF 600 N8 und CBF 600 NA8
Selektion nach FIN
rund 4.000
Korrosion am Stecker des Geschwindigkeitssensors/Tachometer-abweichung/„Modifikation der Fahrzeugelektrik“ (O-Ton)
Vermerk im KD-Heft, Körnerpunkt an der FIN
Kawasaki
1400 GTR
Modelljahre 2008 und 2009
832
Ansammlung von Schmutz und Steinen zwischen Bremspedal und Druckstange des Hinterrad-Bremszylinders/dauerhafte Betätigung, Überhitzung/Montage eines Schutzes
zusätzliches Bauteil, Vermerk im KD-Heft
IS 220dIS 250GS 300GS 430GS 450hRX 400h
14. 11. 2005 bis 08. 09. 200630. 08. 2005 bis 25. 09. 200621. 12. 2004 bis 25. 09. 200622. 12. 2004 bis 27. 09. 200607. 02. 2006 bis 06. 10. 200604. 03. 2005 bis 14. 09. 2006
ingesamt 6.167
mangelhafte Fixierung der Dauermagneten am Rotor des Lenkhilfe-Elektromotors/Lenkradvibrationen, nachlassende Lenk-hilfe/Prüfung, ggf. Erneuerung des gesamten Lenkungsmoduls
Teilenummer des Lenkungsmoduls
Mercedes-Benz
Sprinter mit 5 t zul. GG
02. 06. bis 23. 11. 2006
770
Bruch einer Gewindebuchse am Nachsteller der Feststellbremse/abhängig vom Bruchverlauf, Verlust der Einstellschraube und somit der Haltewirkung/Erneuerung der Nachstellereinheit
keine Angabe
VW
Lupo, Polo, Golf IV u. V, Passat B5 und Sharan mit Umbau auf Handgerät Veigel Classic
Mai 2002 bis Mai 2005
insgesamt 377
Materialfehler, den Lagerzapfen der Sockelplatte betreffend/Haarrisse in der Schweißnaht/Erneuerung der Sockelplatte
Aufkleber in derReserveradmulde
Crafter mit 5 t zul. GG
20. 06. bis 20. 11. 2006
175
Bruch einer Gewindebuchse am Nachsteller der Feststellbremse/abhängig vom Bruchverlauf, Verlust der Einstellschraube und somit der Haltewirkung/Erneuerung der Nachstellereinheit
keine Angabe
TW 125
Modelljahre 1999 und 2000
548
Materialfehler an der unteren Befestigung des Federbeins/Bruch der Befestigung/Erneuerung des Federbeins
Körnerpunktvor der FIN
YZF-R 125(Typ RE06; Hersteller: MBK)
Selektion nach FIN
3.950
Bruch des Rings, der die Kraftstoffpumpe im Tank fixiert/Kraftstoffaustritt/Erneuerung von Tank, Pumpe, Pegelsensor und Ring
keine Angabe
Melkus RS 2000
Angelsachse
Der erste Design-Entwurf der Karosserie des Melkus RS 2000 wurde bereits im Oktober 2007 vorgestellt (vgl. asp 11/2007). Ende März 2009 präsentierte der Dresde-ner Kleinstserienhersteller das endgültige Karosserie-Design des RS-1000-Nachfolgers, das spürbar vom ersten Entwurf abweicht und sich stärker am RS 1000 orientiert. Von diesem stammen auch die markanten Flügeltüren, die im Dachbereich optional mit farbigen Glassegmenten bestückt werden, wodurch mit wenigen Handgriffen aus dem Coupé eine Targa-ähnliche Variante entsteht. Für ein Leer-gewicht unter 1.000 Kilogramm sollen ein Chassis aus Aluminium und eine Karosserie aus Glas- und Kohlefaserwerkstoffen sorgen. Carbon-Crashbox, Überrollbügel und Seitenaufprallschutz entstammen wie das Chassis der Lotus-Baureihe Elise/Exige. Über den Motor – Lotus verbaut aktuell Toyota-Vierzylinder – schweigt man sich bei Melkus noch aus. Jährlich sollen im östlich von Dresden gelegenen Gewerbegebiet Weißig rund 25 in Handarbeit ge-fertigte Exemplare des Melkus RS 2000 entstehen. Die ersten acht sind bereits für Ende 2009 angekündigt.
Kurzmeldungen
Blitzlicht
Mit Einstieg des Staatsfonds Aaber des Emirats Abu Dhabi als Daimler-Großaktionär ergibt sich diese Daimler-Ak-tionärsstruktur: 75,6 Prozent Streubesitz, 9,1 Prozent Emirat Abu Dhabi, 6,9 Prozent Emirat Kuwait, 4,9 Prozent Deutsche Bank, 3,5 Prozent Daimler.
Im Fall GAT-Nachrüst-Dieselpartikelfilter hat die Staatsanwaltschaft Essen vor der Wirtschaftskammer des Landgerichts Essen Anklage wegen gewerbsmäßiger Urkundenfälschung und Be-trugs in 473 besonders schweren Fällen erhoben. Angeklagt ist der ehemalige GAT-Geschäftsführer Jörg Amft.
Nach fast zehn Jahren Produktionszeit und gut 110.000 verkauften Einheiten, davon ca. 4.500 in Deutschland, wird Honda die Fertigung des Roadsters S2000 Ende Juni 2009 einstellen.
Mitte März stellte der niederländische Autohändler Kroymans Corporation Insolvenzantrag. Grund: Liquiditätsprobleme von Töchtern, konkret Kroymans Import Europe, Kroymans Retail Group und Kroymans Car Import.
Der Zweiradhersteller MZ firmiert seit März als MZ Motorenwerke Zschopau. Die neuen Eigentümer Martin Wimmer und Ralf Waldmann wollen sich auf Motorräder bis 500 cm3 Hubraum und Stadtroller konzentrieren.
Der kurzzeitig insolvente Bremsbelaghersteller TMD Friction, Leverkusen, hat neue Eigentümer: das eigene Manage-ment, unterstützt durch den Investor Pamplona Capital Management, der sich im Besitz des russischen Ex-Bankiers Alex Knaster befindet.
EU-Parlament
Verpflichtung
Anfang März stimmte das EU-Parlament einer ESP-Pflicht für Neufahrzeuge zu. So sollen ab November 2011 alle neu typgeprüften Pkw und Nfz sowie drei Jahre später alle neu zugelassenen Kraftfahrzeuge mit dem Elektronischen Stabilitätsprogramm ausgestattet sein. „ESP kann bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle ver-hindern. Das System ist daher nach dem Sicherheitsgurt das wichtigste Sicherheitssystem im Auto“, so Dr. Werner Struth, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Chassis Systems Control beim ESP-Entwickler Bosch. Weiterhin sind für Nfz mit zulässigem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen und für Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung mit mehr als acht Sitzplätzen ab November 2013 (Typprüfungen) bzw. ab November 2015 (Neuzulassungen) neben dem Elektronischen Stabilitätsprogramm auch vorausschauende Notbremssysteme und Spurhalteassistenten vorgeschrieben.
Wettbewerb
Neues Jahr, neues Glück
Bei der vierten Auflage des von der Werbas AG und den Schaeffler-Marken LuK, INA und FAG ausgelobten Journalistenwett-bewerbs „Wort & Werkstatt“ konnte die Redaktion von Auto Service Praxis erstmals nicht den Siegerpokal in Empfang nehmen. Zwar schafften es drei asp-Redakteure in die TopTen, die meisten Jurystimmen entfielen 2009 jedoch auf Klaus Kuss (AMZ) für seinen Artikel „Bits und Bytes unter dem Blech“. Steffen Dominsky (Kfz-Betrieb) erreichte mit seinem Beitrag „Bis dass der Tod uns scheidet?“ Platz zwei. Matthias Karpstein (Automobilwoche) wurde von der ehrenamtlichen Jury mit seinem Beitrag „Stufenplan soll das Filterproblem lösen“ auf Platz drei gewählt. asp gratuliert den Gewinnern!
- Ausgabe 4/2009 Seite 6 (372.8 KB, PDF)