Caroobi hat einen neuen Besitzer. Wie mehrere Online-Medien aus der Gründerszene berichten, hat die Deutsche Werkstattnetz GmbH das Werkstatt-Start-up aus Berlin erworben. Nach Informationen des Portals "Deutsche Startups" steht hinter dem Käufer Dimitrij Ozeransky, der unter derselben Adresse mit der Firma Vovo Commerce als Amazon-Händler im Handelsregister gelistet ist. Informationen zur Kaufsumme und zur Anzahl der übernommenen Mitarbeiter liegen nicht vor. Zuletzt hatte Caroobi nach eigenen Angaben mehr als 100 Beschäftigte.
Brancheninsider gehen davon aus, dass es sich um einen Notverkauf handelt. Denn einige Werkstätten hatten in der letzten Zeit die Zusammenarbeit beendet. Zudem gab es vermehrt Problemmeldungen sowohl seitens der Werkstätten als auch Fahrzeughalter. Wie das Portal 'deutsche startups' (ds) berichtet, erwirtschaftete Caroobi 2018 ein Rohergebnis von nur 1,9 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag lag demnach bei 8,5 Millionen Euro.
Mark Michl und Nico Weiler hatten das Unternehmen im September 2015 gegründet. Sie wollten über die Online-Plattform deutschlandweit Kfz-Reparaturen nach Online-Ferndiagnosen zu Festpreisen anbieten. Caroobi übernahm Aufgaben wie Preisberechnung, Teilelieferung, Kundendienst oder Schadendiagnose. Kfz-Werkstätten waren Auftragnehmer des Start-ups und sollten sich hauptsächlich um die Reparatur kümmern.
Das Geschäftsmodell hatte untern anderem auch BMW überzeugt, worauf der Autobauer 2017 in das junge Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag investierte (wir berichteten). Ein Jahr später legten die Münchener noch einmal nach. Insgesamt sollen rund 30 Millionen Euro in Caroobi geflossen sein.
Vor einem Jahr verstärkte Caroobi noch die Führung durch Philipp Grosse Kleinmann. Der erfahrene Branchenmanager sollte das Geschäftsmodell der Online-Werkstattplattform weiterentwickeln. (tm)