Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) blickt mit Zuversicht auf das nächste Autojahr. Der Branchenverband rechnet 2016 mit insgesamt 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland, wie ZDK-Präsident Jürgen Karpinski am Freitag in Mannheim sagte. An der grundsätzlichen Marktentwicklung wird sich aber wohl nichts ändern. Der Schwerpunkt werde sich weiter auf den gewerblichen Bereich verlagern, so Karpinski. "Entsprechend wird sich der Rückgang der privaten Neuzulassungen weiter fortsetzen." Für die Bereiche Gebrauchtwagen (7,3 bis 7,4 Millionen) und Werkstatt erwarte der Verband stabile Geschäfte.
Basis der aktuellen ZDK-Prognose ist das Herbstgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsinstitute. Demnach steigt das Bruttoinlandsprodukt in diesem und auch im kommenden Jahr real um jeweils 1,8 Prozent. 2016 soll es zu einem kräftigeren Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge kommen. Auch der private Konsum soll weiter zunehmen, was die Wirtschaftsexperten unter anderem auf höhere Nettoeinkommen – aufgrund von Entlastungen bei der Einkommensteuer – sowie auf eine Ausweitung der Beschäftigung zurückführen.
Für das sich zu Ende neigende Jahr geht der ZDK von insgesamt 3,19 Millionen Pkw-Neuzulassungen sowie 7,3 Millionen Besitzumschreibungen aus. Die Werkstattauslastung dürfte leicht über Vorjahresniveau liegen. Dass die Umsatzzuwächse sich positiv auf die Rendite der Autohäuser und Werkstätten auswirken werden, glaubt Karpinski aber nicht: "Es ist zu befürchten, dass das Kfz-Gewerbe auch in diesem Jahr keinen Renditesprung erleben, sondern eher auf dem niedrigen Niveau von durchschnittlich 1,3 Prozent verharren wird." Allenfalls eine leichte Steigerung sei möglich.
VW-Rückruf "große logistische Herausforderung"
Anlässlich der traditionellen Kamingespräche beim Schmierstoffhersteller Fuchs wies der oberste Branchenvertreter darauf hin, dass der Skandal um manipulierte Emissionswerte beim VW-Konzern das Kfz-Gewerbe im kommenden Jahr besonders treffen werde. "Die Rückrufaktion ist eine große logistische Herausforderung für den Service. Sie darf jedoch weder zu Lasten der Kunden noch zu Lasten der Betriebe gehen", unterstrich Karpinski. "Ganz allgemein geben die von Volkswagen aktuell bekanntgegebenen Maßnahmen der technischen Nachbesserung für die betroffenen Fahrzeuge unserer Meinung nach Anlass zur Zuversicht für die VW-Händler", sagte ein Sprecher des Verbands. (rp/dpa)