Der starke Euro bremst die Geschäfte des Autozulieferers ZF aus Friedrichshafen. 18,7 Milliarden Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2018 bedeuteten zwar immer noch ein Plus von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Organisch, also allein aus dem eigentlichen Geschäftsbetrieb, wären es aber knapp acht Prozent gewesen. "Diese Entwicklung ist erfreulich und liegt über dem durchschnittlichen Marktwachstum", sagte Finanzvorstand Konstantin Sauer. Der Gewinn nach Steuern stieg um knapp zwei Prozent auf 568 Millionen Euro.
Hauptgrund für den Umsatz-Dämpfer seien negative Wechselkurseffekte bei Geschäften unter anderem mit China und den USA gewesen, sagte Sauer. Zudem habe sich der Verkauf des Geschäftsbereichs Fahrzeugbediensysteme bemerkbar gemacht, dessen Umsatz nun teilweise fehlt. Ein starker Euro macht Exporte im Nicht-EU-Ausland teurer und kann so die dortige Nachfrage dämpfen.
An der Prognose fürs Gesamtjahr hält der Finanzvorstand fest
Auf die zweite Jahreshälfte blicke man verhalten optimistisch, sagte Sauer und verwies auf diverse Unsicherheitsfaktoren insbesondere durch die weltweiten Handelskonflikte. An der Prognose für das Gesamtjahr hält er fest. Die angepeilten 36,5 Milliarden Euro Umsatz liegen minimal über dem des Vorjahres.
ZF machte zuletzt knapp die Hälfte seiner Erlöse in Europa. Ein gutes Viertel war es in Nordamerika, auf gut 20 Prozent kam ZF in Asien – wobei die Wachstumsraten dort deutlich überdurchschnittlich ausfielen. Es gebe die klare Strategie, in China weiter zu wachsen, sagte Sauer. (dpa)