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Zukunftswerkstatt 4.0: "Zufriedenstellende Auslastung"

03.08.2023 15:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Prof. Stefan Reindl
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Seit Ende 2021 ist die Zukunftswerkstatt 4.0 eine offene Innovationsplattform für die Autobranche. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach mit Geschäftsführer Prof. Stefan Reindl über den aktuellen Stand der Dinge.

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Im November 2021 wurde in Esslingen auf Initiative des IfA und der DAT die Zukunftswerkstatt 4.0 eröffnet. Gesetzter Anspruch: der Innovation-Hub! Es werden dort für Aftersales und Sales Innovationen gezeigt und Impulse gegeben, um das Tagesgeschäft im Autohaus und der Freieb Werkstatt effizienter gestalten zu können. Gleichermaßen werden zukunftsorientierte Geschäftsmodelle entwickelt. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach über den aktuellen Stand der Dinge mit Geschäftsführer Prof. Stefan Reindl, der diese Funktion zugleich mit seinem Kollegen Prof. Benedikt Meier ausübt.

AUTOHAUS: Wie stellt sich für Sie als Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen das erste Halbjahr 2023 dar?

Prof. Stefan Reindl: Wir führten zahlreiche Veranstaltungen mit verschiedenen Themenstellungen aus dem technischen wie dem nicht-technischen Bereich durch. Von Service-Prozessen bis Traktionspartien, also wie misst man die Leistungsfähigkeit von E-Batterien u.a.. Ferner führten wir diverse Vortragsveranstaltungen durch. Im Auftrag eines Herstellers die Qualifizierung von Führungsnachwuchs. Wir konnten dazu bis Ende Juni insgesamt 2.500 Besucher willkommen heißen und können damit auf eine zufriedenstellende Auslastung verweisen.

Innovationspartnerschaften

AH: Am 15. November 2021 legten sie den Start der Zukunftswerkstatt 4.0 hin. Die Zahl der Kooperationspartner ist bis heute auf 125 angestiegen. Wie bringt man diese Partner für das Branchenschaufenster zusammen?

Prof. S. Reindl: Wir haben verschiedene Netzwerktreffen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Wir stellen möglichst homogene Gruppen zusammen, die sich mit einem gezielten Thema beschäftigen. So bilden sich zugleich Netzwerke zwischen den Unternehmen und es entstehen daraus weitere Themen. Vom klimaneutralen Autohaus bis zu neuen Reparaturtechniken, E-Batterien-Zellenreparatur bis zu Functions-on-Demand (FoD). Da bringen wir Themenvorschläge ein, umgekehrt die beteiligten Partner ebenso und so halten wir das Netzwerk agil. Es geht besonders darum, proaktiv sich um Themenstellungen zu kümmern.

Wirtschaft & Wissenschaft

AH: Sie sind an der Hochschule in Geislingen Studiendekan für den Automobilwirtschaftsbereich. Eine der Zielsetzung der Zukunftswerkstatt 4.0 ist auch, die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren. Was bewegt sich auf dieser Schiene?

Prof. S. Reindl: Positives! Gerade auf dem Feld der Studien, etwa die Händlergruppenstudie oder der vielbeachteten Studie "Beschäftigungseffekte im Auto-Gewerbe bis 2030/2040". Am 21. September legen wir unsere "Servicestudie" vor. Wir präsentieren diese Untersuchungen hier in der Zukunftswerkstatt. Wir versammeln dazu unsere Partner und Verbände und händigen ihnen kostenfreie Exemplare aus. Wir verwirklichen ferner über das IfA der Hochschule Geislingen gezielte Projekte, deren Ergebnisse wir hier einbringen. Aktuell haben wir dazu eine Wertschöpfungsstudie erstellt, von den Zulieferern, Hersteller und Handel und Werkstätten. Die dazu erstellten Daten spielen wir an die Partner der Zukunftswerkstatt weiter.


Zukunftswerkstatt 4.0

Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen Bildergalerie

Service-Studie 2040 

AH: Was sind die Inhalte der Servicestudie, die sie im September vorlegen?

Prof. S. Reindl: Beispielhaft: Wie wird sich das Servicemarkt-Volumen bis 2030/2040 entwickeln? In den unterschiedlichen Antriebsarten. Dann das Service-Volumen, dargestellt in Euro. Wie entwickelt sich dabei das Beschäftigungsniveau? Wie viele Beschäftigte benötigt das Auto-Gewerbe noch? Wie viele Arbeitsstunden können noch verkauft werden? Ein weiterer Bereich stellt dar, wie sich die Berufsbilder verändern werden. Daraus gilt es Konsequenzen zu ziehen. Die Marken-Autohäuser werden sich mit ihren Servicebereichen schneller darauf einstellen müssen, dass sie weniger Beschäftigung haben werden. Je stärker der E-Autozuwachs sich abzeichnet, desto schneller wird das eine Folge sein. Da kann der Kipppunkt rascher eintreten, als man es für möglich hielt. Auch dazu haben wir hier bereits Workshops veranstaltet.

Sales aktuell

AH: Nachdem Sie hier im Hause auch die Thematik Sales behandeln, wie sieht aus Ihrer Sicht die Lage im Bereich Verkauf für das zweite Halbjahr aus? 

Prof. S. Reindl: Teilweise werden noch Auftragsbestände - je nach Marke - abgebaut. Da weist die Zulassungsstatistik zu gute Werte aus. Die Auftragseingänge allerdings liegen 30 bis 40 Prozent unter den Vorjahreswerten. Es gibt für die Konsumenten wie für die Unternehmerschaft inklusive Flottenbetreiber zu viele Unsicherheiten im Markt. Unsicherheiten aber auch generell über die weitere Zukunft!

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