Für 117 Millionen Euro hat der Zulieferer Autoneum aus der Schweiz den insolventen Konkurrenten Borgers aus Bocholt mit insgesamt 4.500 Mitarbeitern, davon 1.800 in Deutschland, übernommen. Die Auslandstöchter in Frankreich, Polen, Schweden, Spanien, Tschechien, Großbritannien und den USA konnten aus der Insolvenz herausgehalten werden, hieß es.
Borgers galt seit Jahren als Sanierungsfall und war durch die Corona-Krise noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Ein Verkauf vor der Insolvenz war aufgrund eines Streits zwischen den Autobauern und Banken gescheitert.
Autobauer müssen wohl für die Zuliefererteile von Borgers mehr bezahlen, weil Autoneum bereits im Vorfeld mit den Borgers-Kunden neue Preise und Lieferbedingungen vereinbart hatte.
Die vor 150 Jahren gegründete Borgers-Gruppe beliefert große deutsche und internationale Autohersteller mit Verkleidungen, Dämpfungen und Isolationen aus Naturfasern und Kunststoffen für Innenraum, Motor und Kofferraum. Diese werden in Fahrzeugen aller Art bis hin zum schweren Lkw eingesetzt.
Der im vergangenen Jahr erwirtschaftete Umsatz dürfte sich ohne die bereits im Sommer 2022 verkaufte Maschinenbausparte auf rund 710 Millionen Euro belaufen. In Deutschland produziert Borgers an den Standorten Berlin, Bocholt, Ellzee und Krumbach.