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Beleuchtungs-Trends: Licht als Kommunikator

30.11.2022 11:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Beim Škoda Enyaq lässt sich der Kühlergrill mit einer Beleuchtung ausstatten ("Crystal Face").
© Foto: Hella

Waren Scheinwerfer früher nur zur Ausleuchtung der Straße da, können sie inzwischen auch Symbole zur Kommunikation projizieren, extrem weit leuchten oder mit einzigartigen Licht-Designs glänzen.

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Kurzfassung

Moderne Scheinwerfer können nicht nur gut ausleuchten, sondern partiell ausblenden und Symbole auf die Straße projizieren. Das soll nicht nur für den Fahrer mehr Sicherheit bringen, sondern auch Verkehrsteilnehmer warnen.

Bei Premium-Limousinen wie dem Audi A8 lässt sich gut beobachten, was sich im Scheinwerferbereich an smarten Zusatzfunktionen realisieren lässt. Hier kann der Fahrer auf Matrix-LED-Scheinwerfer der neuesten Generation zurückgreifen, die mithilfe von über einer Million Mikrospiegeln, die sich pro Sekunde 5.000 Mal kippen lassen, das Licht wie ein Projektor auf die Straßen werfen. Dadurch kann das Licht partiell ausgeblendet werden, um beispielsweise den Gegenverkehr oder andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Das ist aber nur ein Teil des Funktionsumfangs des Scheinwerfers, denn mit der Matrix-LED-Technik lassen sich noch weitere Sicherheitsfunktionen realisieren. Mit dem Spurlicht mit Orientierungslicht lässt sich beispielsweise nur der eigene Fahrstreifen beleuchten, damit der Fahrer den Fokus genau auf diesen Bereich legt. Dabei werden abgedunkelte Pfeile in die "Lichtspur" gelegt, um dem Fahrer vorausschauend die Position des Fahrzeugs zu zeigen. Das ist gerade an Engstellen wie Bauarbeiten sinnvoll. Beim Wechsel der Fahrspur leuchtet das Spurlicht zudem beide Fahrbahnspuren aus und zeigt dem Fahrer dank Orientierungslicht die exakte Position des Fahrzeugs in der Fahrspur an.

Eine weitere Funktion ist das Anzeigen von Verkehrsinformationen auf der Straße. So lassen sich Warnhinweise nicht nur im Kombi-Instrument oder im Head-up-Display anzeigen, sondern sie werden auch drei Sekunden lang auf die Straße projiziert. Das kann beispielsweise ein Warndreieck sein.

Abgrenzung zu Verbrennern

Dass Licht nicht nur der Beleuchtung, sondern auch der Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern dient, ist ein Trend, der sich zunehmend verstärkt. Laut Zulieferer Valeo wollen die Autohersteller elektrische und autonom fahrende Autos auch klar von konventionellen Verbrennern abgrenzen. Denn durch das Verschwinden des Kühlergrills entstehen neue Designmöglichkeiten für die Beleuchtung, die über die klassischen Front- und Heckleuchten hinausgehen.

Zulieferer Hella hat beispielsweise ein Lichtpaket für den Skoda Enyaq iV entwickelt. Im Mittelpunkt steht hierbei vor allem die dynamische Beleuchtung des Kühlergrills, die als "Crystal Face" bezeichnet wird und dem vollelektrischen SUV sein markantes Erscheinungsbild gibt. Realisiert wird der illuminierte Kühlergrill durch 131 einzelne LED und 18 vertikale Rippen. Zusammen mit der Oberflächen-Beschaffenheit der Rippen wird so der für den Kühlergrill charakteristische Kristalleffekt erzeugt. Während der Fahrt unterstützt die dynamische Grillbeleuchtung die Funktionalitäten des Hauptscheinwerfers und leuchtet den Fahrbahnbereich mit aus. Beim Öffnen und Schließen des Fahrzeugs setzt der Grill zudem Coming- und Leaving-Home- Animationen um. Die Grillbeleuchtung gibt es als optionale Sonderausstattung und in den RS- und Coupé-Versionen des Enyaq iV serienmäßig integriert.


Beleuchtungs-Trends

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Weiter leuchten mit Laser

Obwohl im Frontscheinwerferbereich die LED-Technik inzwischen ihren Siegeszug angetreten hat, sind auch andere Technologien wie Laserlicht weiterhin beliebt, denn der Laser bietet einen enormen Vorteil: Er ist aufgrund seiner enormen Reichweite von bis zu 600 Metern besonders gut als Fernlicht geeignet. Magneti Marelli hat nun die zweite Generation von Laserlichtscheinwerfern entwickelt, bei der die Baugröße der Module verringert wurde, um einen Stellmotor zur Lichtsteuerung integrieren zu können.

Somit ist in diesem Laserscheinwerfer der neuesten Generation wie bei Matrix-LED-Scheinwerfern ein dauerhaftes Fernlicht möglich, was in der ersten Generation noch nicht möglich war. Um die Leistungsaufnahme niedrig zu halten, verwendet Magneti Marelli in der neuen Generation von Laserlichtscheinwerfern nur eine Laserdiode. Dadurch wird die Leistungsaufnahme um die Hälfte reduziert. Ganz ohne LED funktioniert ein Laserlichtscheinwerfer jedoch nicht: LED werden weiterhin für die breite Basis-Fernlichtverteilung benötigt. Denn die Stärke des Laserlichtes liegt in der hohen, eher punktuellen Reichweite mit hoher Leuchtdichte. Erst die Kombination mit LED-Technologie macht es möglich, bis zum Ende der Reichweite, die bei circa 250 Metern vor dem Fahrzeug liegt, eine helle und vor allem homogene Ausleuchtung zu erreichen. Die Technik soll im BMW X5 zum Einsatz kommen.

Kameras in Scheinwerfern
Kameras in Scheinwerfern könnten zur Tiefenwahrnehmung genutzt werden.
© Foto: ZKW Group

Sensoren im Scheinwerfer

Autonom fahrende Autos sollen in Zukunft per Licht mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können. Dafür benötigen sie Sensoren wie Lidarsensoren, Radarsensoren und Kameras, um ihre Umgebung wahrnehmen und dann passend darauf reagieren zu können. Diese Sensoren sind aber nicht nur teuer, sondern müssen auch an verschiedenen Stellen der Karosserie untergebracht werden. Besonders markant ist das beispielsweise beim neuen ET7 des chinesischen Herstellers Nio gelöst. Hier ist eine Sensorleiste an der Dachkante untergebracht, was das Fahrzeug sehr auffällig macht. Einige Sensoren wie beispielsweise die Kameras ließen sich jedoch dezenter unterbringen. Der österreichische Lichtspezialist ZKW Group forscht daher an einer Lösung zur Tiefenwahrnehmung mittels zweier Kameras, die in Scheinwerfern eingebaut sind. "Das Stereokamera-System funktioniert ähnlich wie die Bilderfassung mit unseren Augen. So können selbstfahrende Fahrzeuge ein Bild der Umgebung erzeugen sowie den Abstand zu Objekten exakt ermitteln", erklären die Erfinder Oleksandr Chistov und Martin Brandstetter von ZKW.

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