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Best Practice: In die Brüche gegangen

12.09.2017 11:00 Uhr

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Brüche der Fahrwerksfedern sind selbst bei Fahrzeugen mit einer relativ geringen Kilometerleistung um die 30.000 Kilometer ein häufig auftretender Defekt. Max Karmel, Geschäftsführer des in München ansässigen Kfz-Betriebes Max Karmel Karmexx GmbH: "Wenn sich die Beschichtung an der Feder löst, beispielsweise durch Steinschlag, korrodiert der Stahl und wird durch den Rostfraß porös. Das wird von dem Fahrzeuglenker nicht immer gleich bemerkt. Eine Weiterfahrt ist zwar möglich, kann aber durch die erhöhte Belastung des Stoßdämpfers zu weiteren Schäden führen. Deshalb ist es dringend angeraten, eine gebrochene Feder so schnell wie möglich zu wechseln." Weitere Ursachen für einen Federbruch können häufiges Überfahren von Randsteinen oder auch das zu schnelle Durchfahren von Schlaglöchern sein. Wird das Fahrzeug längere Zeit mit einer gebrochenen Fahrwerksfeder gefahren, können an der Vorderachse weitere bewegliche Teile in Mitleidenschaft gezogen werden. Von der Radaufhängung bis hin zur Lenkstange oder in extremen Fällen auch der Reifen. Das kann durch eine Verdrehung der gebrochenen Fahrwerksfeder passieren, wenn der spitze Teil den Reifen aufritzt. So eine Situation kann mit einem Reifenplatzer zu schweren Unfällen führen.

Manche Erstausrüster-Federn sind bei hohen Beanspruchungen anfälliger als beispielsweise qualitativ hochwertige von Herstellern wie Bilstein, Eibach, Koni, Lesjöfors und Sachs. Deshalb setzt Karmel auf hochwertige IAM-Technik. "Es kommt natürlich immer auf das Fahrzeug und den Kundenwunsch an", erläutert der Meister im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk. "Wir legen insgesamt Wert auf eine hohe Qualität der von uns verbauten Teile."

Domlager kontrollieren

Ein Federwechsel ist für eine Fachwerkstatt wie die Karmexx GmbH eine einfach durchzuführende Reparatur. Laien ist davon aber abzuraten, da auf einer Feder eine erhebliche Spannung liegt. Zudem sollte vor dem Wechsel der Feder auch das Domlager geprüft werden. Dieses Bauteil stellt die Verbindung zwischen Federbein und Karosserie dar und ist für die ordnungsgemäße Funktion der Feder verantwortlich. Um einen möglichen Defekt zu prüfen, wird dessen Spiel kontrolliert. Dafür wird das betroffene Rad eines Autos auf der Hebebühne kräftig vertikal und horizontal hin und her bewegt. Kann das Rad leicht nach unten und oben gezogen werden und zeigt damit ein deutliches Spiel, ist dies ein Indiz für ein ausgeschlagenes Domlager. Ist das Lager defekt, sollte dieses umgehend erneuert werden, um angrenzende Bauteile wie das Federbein oder die Stoßdämpfer nicht unnötig zu belasten und somit einen stärkeren Verschleiß dieser Komponenten zu vermeiden.

Beim Wechsel der Fahrwerksfedern muss auch zwischen der Vorder- und der Hinterachse unterschieden werden. Vorne sind im Regelfall McPherson-Federbeine montiert. Nachdem das Rad abgebaut ist, muss das Federbein vom Achsschenkel gelöst werden. Es ist darauf zu achten, dass der nun frei hängende Achsschenkel beispielsweise mit einem Getriebeheber gesichert wird. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Schrauben des Domlagers gelöst. Je nach Fahrzeug muss nun ein zweiter Mechaniker hinzukommen, damit das gesamte Federbein entnommen werden kann. Nun wird das Federbein in einen Federspanner eingespannt. Dieses Werkzeug bietet eine lastfreie Demontage sowie Montage bei einem komplett entlasteten Stoßdämpfer.

Immer paarweise wechseln

Wenn das Federbein auf dem Spanntisch fixiert ist, greift man mit der Spannplatte die Feder. Der Spanner wird danach entweder mit einer Umschaltknarre oder einem Akkuschrauber zusammengefahren. Nachdem die Feder gelöst ist, wird sie durch die neue ersetzt. Der Rückbau erfolgt in umgekehrter Richtung.

Ist an der Hinterachse ebenfalls ein McPherson-Federbein verbaut, gilt das gleiche Prinzip wie bei der Vorderachse. Im Regelfall sind aber der Stoßdämpfer und die Fahrwerksfeder getrennt an der Hinterachse angebracht, sodass ein passender Federspanner angesetzt werden muss. Dieser muss passgenau platziert werden, damit ein Abspringen der Feder verhindert wird. Nach der Entlastung der Feder ist der Ausbau kinderleicht. Gleiches gilt natürlich auch für den Einbau. Federspanner montieren, Feder zusammendrücken und der richtigen Stelle anbringen. Dann kann der Federspanner langsam gelöst werden und der Austausch ist vollendet. Zudem muss beachtet werden, dass die Fahrwerksfedern immer paarweise gewechselt werden sollten. Die beschriebenen Arbeiten fallen somit immer doppelt an.

Kurzfassung

Fahrwerksfedern können schon nach 30.000 Kilometern Laufleistung brechen und Folgeschäden am Fahrwerk verursachen. Sie sollten deshalb möglichst bald ersetzt werden, am besten durch ein hochwertiges Markenprodukt.

Checkliste: Austausch der Fahrwerksfeder

Fahrwerksfederbrüche sollten schnellstmöglich behoben werden.Arbeitsschritte Vorderachse:- Domlager auf Spiel prüfen- Reifen sowie Achsschenkel abschrauben- Federbein entnehmen und in Federspanner einbauen- Feder austauschen und den Einbau am Fahrzeug vornehmenArbeitsschritte Hinterachse:- Räder abschrauben- Feder entspannen und entnehmen- Neue Feder einbauen

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