Kurzfassung
Backstage bei Otto Zimmermann gewährte tiefe Einblicke in Produktion und Qualitätsstandards des Herstellers. Die Veranstaltung der Initiative "Qualität ist Mehrwert" stieß bei den Teilnehmern auf durchweg positive Resonanz.
Die Bremse ist eine der sicherheitsrelevantesten und am höchsten beanspruchten Baugruppen am Auto. Trotzdem kommen immer wieder Billigteile auf den Markt, die oft zu Sicherheitseinbußen auf der einen, aber auch zu Diskussionen in den Werkstätten führen. Bei der Veranstaltungsreihe "Backstage bei ..." der Initiative "Qualität ist Mehrwert" öffnen Hersteller von Automobilteilen im Automotive Aftermarket ihre Tore und gewähren einen Einblick hinter die Kulissen. Nach einer über zweijährigen coronabedingten Zwangspause war der Zuspruch für den Bremsenhersteller Otto Zimmermann besonders groß. Über 20 Teilnehmer konnten sich nicht nur ein Bild von der aufwendigen Produktion der Qualitätsteile machen, sondern erhielten auch wertvolle Informationen zu verschiedenen Schadenbildern und deren Ursprung.
Erwartungen erfüllt
Zunächst gewährte das Unternehmen den Teilnehmern tiefe Einblicke in Fertigung und Qualitätskontrolle. Speziell die kameraüberwachten Funktionsprüfungen an den Bremsenprüfständen machten deutlich, was die Qualitätsbremsscheiben des Herstellers leisten, und beeindruckten die Besucher stark. Teilnehmer Andreas Theiß, Werkstattinhaber aus Utzenhain bei Mainz: "Es ist immer interessant, in Produktionsstätten Einblicke zu erhalten, was ja nicht so einfach möglich ist. Solche Gelegenheiten nehme ich möglichst wahr, um mir ein Bild von den Produktionsbedingungen und Qualitätsstandards zu machen."
Auch Frank Kreisel, Werkstattinhaber aus Steinfeld, zeigte sich begeistert: "Ich habe mir neue Informationen über die Herstellung und Qualitätsprüfung von Bremsenteilen versprochen, auch, um meinen Kunden erklären zu können, was Qualität bedeutet und welche Teile man besser nicht kaufen sollte. Meine Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt. Ein Highlight war die Begleitung des Produktionsprozesses vom Rohling bis zur fertigen Bremsscheibe."
Speziell die kameraüberwachten Funktionsprüfungen an den Bremsenprüfständen machten deutlich, was gute Bremsscheiben heutzutage leisten müssen. So wurden die Scheiben beispielsweise aus Geschwindigkeiten von über 300 Kilometern pro Stunde abgebremst, bis die Funken sprühten.
Besuch Bremsenhersteller Otto Zimmermann
Bildergalerie- Ausgabe 12/2022 S.26 (208.6 KB, PDF)
Umfangreiches Portfolio
Das Portfolio von Zimmermann reicht dabei von Standard-Bremsscheiben nach Herstellervorgaben über diverse Sportbremsscheiben bis zu gewichtsoptimierten Verbundbremsscheiben und Bremsbelägen. Im Dreischichtbetrieb werden so täglich rund 4.000 verschiedene Bremsenteile gefertigt. Dabei stehen hohe Qualitäts-Anforderungen stets im Vordergrund. So werden allein bei einer belüfteten Bremsscheibe mehr als 15 Merkmale überprüft, bei den Bremsbelägen ist die OE-Qualität die Messlatte. Marketingleiterin Carola Altmann betonte im Rahmen ihrer Präsentation, dass bei Zimmermann Scheiben und Trommeln stets aus Grauguss gefertigt werden, dessen Qualitäten den Vorgaben der jeweiligen Hersteller entsprechen. So kommt, wenn es der Hersteller verlangt, auch hochgekohlter Grauguss zum Einsatz. Die Rohlinge entstehen in Gießereien in Deutschland und Europa nach Gussspezifikationen mit sehr hohen Qualitätsanforderungen und, wie Carola Altmann betont, unter Berücksichtigung höchster Arbeitssicherheit und zu fairen Arbeitsbedingungen.
Argumentationshilfen
Patrick Sauer, Leiter der Qualitätssicherung bei Zimmermann, ging in seinem anschließenden Workshop auf Schadenbilder bei Bremsscheiben ein und gab den Teilnehmern hilfreiche Tipps für das Tagesgeschäft, etwa in Hinblick auf Reklamationen und Garantieansprüche. So werden Werkstätten oft nach günstigeren Ersatzteilen gefragt oder die Kunden bringen selbst gekaufte Teile zweifelhafter Herkunft mit. "Gerade im Moment ist es schwierig, den Kunden zu vermitteln, dass Sicherheit Geld kostet und nicht unbedingt jeder an Bremsanlagen rumfummeln sollte. Für die Argumentation gegenüber den Kunden haben wir umfangreiches Informationsmaterial erhalten", so Teilnehmer Frank Kreisel.
Unter anderem gab es ein Werkstattposter mit Schadenbildern und Erklärungen dazu. "Das Poster macht Schadenbilder, Ursachen und die Folgen sehr anschaulich und hilft bei der Argumentation gegenüber Kunden, die Beanstandungen bezüglich der Bremse haben", ergänzt Werkstattinhaber Andreas Theiß. Patrick Sauer weist darauf hin, dass es zu jedem Zimmermann-Produkt exakte Montageanleitungen gibt, die unbedingt einzuhalten sind, um Folgeschäden oder frühzeitigen Verschleiß zu verhindern. Im Rahmen der Schulung kam es dabei zu lebhaften Diskussionen und vielen Fragen, die von Patrick Sauer umfänglich beantwortet wurden.
Positives Fazit
Die Teilnehmer zogen durchweg ein positives Fazit. "Man hat nach langer Zeit mal wieder Kontakt zu und Austausch mit Kollegen gehabt und konnte viele Informationen, Tipps und Tricks mitnehmen", resümiert Theiß. Und Kreisel ergänzt: "Es fand ein reger Austausch zwischen den Kollegen, aber auch mit Zimmermann statt, es war eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten."