Für die Fans der komfortbetonten Gangart hat Kia jetzt beim aufgefrischten cee'd ein ziemlich gelungenes Duo in petto: das neue, siebenstufige Direktschaltgetriebe namens DCT sowie der modifizierte 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS und 300 Nm. Beide harmonieren gut miteinander, in puncto Laufruhe gibt es nichts zu beanstanden. So ist man am Steuer des cee'd sw und im Automatik-Modus richtig kommod unterwegs. Nicht nur deswegen leuchtet es ein, warum sich der Autobauer für das DCT und nicht für eine Wandlerautomatik entschied. So soll das neue, aus dem eigenen R&D-Zentrum im koreanischen Namyang stammende Getriebe nicht nur für schnellere Gangwechsel und eine höhere Beschleunigung sorgen, sondern auch den Diesel-Durst und die Emissionen deutlich zügeln. Bei der von uns gefahrenen Kombivariante soll sich der Kompaktklässler beispielsweise um bis zu 27 Prozent weniger Sprit damit genehmigen.
Zwei Getriebe-Eingangswellen
Schon die Bezeichnung DCT verrät die Konstruktion des siebenstufigen Newcomers. Die drei Buchstaben stehen nämlich fürs englische Dual-Clutch Transmission. Bedeutet: Die Ingenieure setzen auf zwei Trockenkupplungen, die jeweils ein Aktor, sprich Elektromotor, betätigt. Wie der Autobauer mitteilt, kommt bei der Anordnung der zwei Getriebe-Eingangswellen ein innovatives Konzept zum Zuge. "Eine Hohlwelle überträgt die Kraft auf den zweiten, vierten und sechsten Gang, eine in der Hohlwelle gelagerte Vollwelle kommt im ersten, dritten, fünften und siebten Gang zum Einsatz", heißt es seitens Kia.
Schließlich sollte das Entwicklerteam zwei zentrale Anforderungen erfüllen: die enge Verzahnung der beiden Teilgetriebe, damit eine kontinuierliche Kraftübertragung gewährleistet ist, sowie eine kompakte und somit platzsparende Bauweise. Ferner stand im Lastenheft der Entwickler, Geräusche und Vibrationen zu reduzieren. Kia hat sich hierbei für einen externen Dämpfer entschieden, bei dem die Adjektive "leise" und "vibrationsarm" ganz oben auf der Agenda stehen. Zu guter Letzt noch ein Blick ins Datenblatt des Kia cee'd sw: Ausgestattet mit dem 136 PS starken Reihen-Vierzylinder-Selbstzünder (Euro 6) samt DCT liegt die Spitzengeschwindigkeit bei 197 km/h, der Sprint von null auf Tempo 100 gelingt in 10,9 Sekunden und den Normverbrauch gibt Kia mit 4,2 Litern Diesel auf 100 Kilometern (CO2: 109 g/km) an.
Letzteres dürfte allerdings eher ein theoretischer Wert sein, sobald der Fahrer die sportlichen Vorzüge des manuellen Schaltens verinnerlicht hat.
- Ausgabe 12/2015 Seite 28 (139.7 KB, PDF)