Einspritzventile sorgen dafür, dass der Kraftstoff fein zerstäubt in den Brennraum gelangt und sauber verbrennt. Im Falle eines Defekts der Ventile gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Fehlersuche. Einspritzventile kommen sowohl in Otto- als auch in Dieselmotoren zum Einsatz und haben die Aufgabe, Kraftstoff in den Ansaugtrakt oder den Verbrennungsraum des Motors zu spritzen. Dabei müssen sie in jedem Betriebszustand des Motors die korrekt vom Steuergerät berechnete Menge an Kraftstoff injizieren.
Dabei kommen bei Direkteinspritzern, wo die Einspritzdüsen über eine Hochdruckpumpe gespeist werden, bis zu 350 Bar zum Einsatz. Im Idealzustand sollte der Einspritzstrahl außen feine Tröpfchen besitzen und im Zentrum zu größeren Tröpfchen zerstäuben. Der Kraftstoff brennt dadurch langsamer und gleichmäßiger ab, da sich die feineren Tröpfchen zuerst entzünden. Es entsteht dadurch ein vergleichsweise sanfter Druckanstieg im Brennraum.
Magnetische Betätigung
Damit diese Zerstäubung des Kraftstoffs gewährleistet ist, müssen je nach Motortyp ein gewisser Abstand und ein entsprechender Einspritzwinkel eingehalten werden. Während Einspritzventile früher hauptsächlich mechanisch betätigt wurden, werden sie heutzutage im Regelfall elektromagnetisch betätigt. Sensoren liefern dabei die Daten des Motor-Betriebszustands an das Motorsteuergerät, das wiederum die elektrischen Impulse zum Öffnen und Schließen der Einspritzventile errechnet und steuert.
Auch interessant:
- Ford-Rückruf: Brandgefahr beim Kuga
- Einspritzventil: Bis 350 bar Einspritzdruck
- Neues Diagnoseupdate von WOW!: Einfacher durch den Werkstattalltag
Der Aufbau eines Einspritzventils ist dabei immer recht ähnlich und es besteht im Regelfall aus einem Ventilkörper. Im Inneren befinden sich dann eine Magnetwicklung, eine Düsennadel mit Mangnetanker und eine Führung für die Düsennadel. Das Steuergerät liefert die Spannung für die Magnetwicklung, die wiederum dafür sorgt, dass die Düsennadel von ihrem Ventilsitz abhebt und eine Präzisionsbohrung öffnet, durch die der Kraftstoff hindurchfließt. Wenn das Steuergerät die Spannung aussetzt, drückt eine Feder die Düsennadel auf den Ventilsitz zurück und verschließt damit die Bohrung. Mit diesem Mechanismus und der Öffnungszeit des Einspritzventils lässt sich Durchflussmenge des Kraftstoffs genau steuern, damit je nach Betriebszustand des Motors immer die passende Menge an Kraftstoff eingespritzt wird.
Schlechtere Abgaswerte
Im Regelfall halten Einspritzdüsen einen Betrieb von 100.000 Kilometern aus. Sollte das Einspritzventil defekt sein, macht sich dies durch unterschiedliche Symptome bemerkbar. Ein erster Anhaltspunkt ist es, wenn der Motor schlecht startet. Auch ein erhöhter Kraftstoffverbrauch kann darauf hindeuten, dass die Einspritzventile defekt sind. Während der Autofahrt macht sich ein defektes Einspritzventil durch mangelnde Leistung des Autos bemerkbar. Auch kann es zu Schwankungen im Leerlauf kommen.
Das Abgassystem ist von einem defekten Einspritzventil ebenfalls betroffen und bei einer Abgasuntersuchung machen sich Defekte durch schlechte Abgaswerte bemerkbar. Defekte des Einspritzventils beschränken sich aber nicht nur auf die Performance, sondern können auch Folgeschäden verursachen. So kann sich beispielsweise die Motorlebensdauer reduzieren oder es können Schäden am Katalysator oder Partikelfilter auftreten.
Verschmutzungen als Ursache
Die Ursachen für ein defektes Einspritzventil können vielfältig sein. So hat beispielsweise auch die Kraftstoffqualität Einfluss darauf, ob ein Einspritzventil einen Defekt aufweisen kann oder die Funktion eingeschränkt ist. Denn ist der Kraftstoff beispielsweise verschmutzt, kann das Filtersieb im Einspritzventil verstopfen und den Kraftstofffluss einschränken. Verunreinigungen machen sich auch negativ im Einspritzventil selbst bemerkbar. So können selbst kleinste Verunreinigungen innen oder Verbrennungsrückstände außen dafür sorgen, dass sich das Nadelventil schlecht schließt. Hierfür können auch Ablagerungen verantwortlich sein, die durch Additive im Kraftstoff entstehen. Ebenfalls in die Kategorie Schmutz fallen Ablagerungen, die die Ausflussbohrung zusetzen können. Neben mechanischen Ursachen können aber auch Ursachen in der Elektrik für einen Defekt des Einspritzventils sorgen. So zum Beispiel durch einen Kurzschluss in der Magnetspule oder ein unterbrochenes Kabel zum Steuergerät.
- Ausgabe 6/2024 Seite 024 (535.9 KB, PDF)