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Auto-Receiver

18.02.2011 12:02 Uhr

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Infotainment

Die Unterhaltungselektronik-Branche boomt – die Kennzahlen klettern nach oben. Der Service muss sich ein Stück vom Kuchen sichern.

Dass die Automobilindustrie und die Unterhaltungselektronik ein gutes Gespann sind, weiß man nicht erst seit der International Consumer Electronics Show 2011 (CES). Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, hielt Anfang Januar die viel beachtete Eröffnungsrede der Leitmesse in Las Vegas. Im Gepäck hatten die Ingolstädter neben dem Hybrid-Konzeptauto „e-tron Spyder“ neue Entwicklungen im Bereich Infotainment.

Die Herausforderungen sind für Hersteller die gleichen, insbesondere in der Oberklasse: Die Lebenszyklen der Fahrzeug-IT sind deutlich kürzer als die Halbwertszeit der Autos selbst. Audi arbeitet fieberhaft, um wenigstens eine Linderung des Problems der unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu erreichen und setzt auf eine Öffnung der System-Architektur und verbesserte Schnittstellen, um regelmäßige Updates zu ermöglichen. Messen wie die CES sind ideale Orte, um einen Blick auf die Quantensprünge der Technik zu erhaschen und zu sehen, wie diese in praktische Produkte überführt werden. Möglichkeiten gibt es auch hierzulande: Wer den Weg nach Barcelona zum Mobile World Congress (14.-17. Februar) gescheut hat, der sollte nach Hannover (Cebit, 1.-5. März), Leipzig (Amicom, 9.-13. April) oder im Herbst nach Berlin (IFA, 2.-7. September) blicken.

Smartphone-Boom

Aktuell berichtet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) von der steigenden Verbreitung von Smartphones und tragbarer Computer. Der Verband prognostiziert den Absatz moderner Multimedia-Handys im Jahr 2011 in Deutschland auf rund 10 Mio. Apparate. Zum Vergleich: Insgesamt wird sich der Absatz für Mobiltelefone in diesem Jahr auf 29 Mio. Stück erhöhen. Im Vorfeld des Mobile World Congress erklärte das Bitkom-Präsidiumsmitglied Friedrich Joussen: „Jedes dritte verkaufte Handy ist heute ein Smartphone.“ Zudem rollten nach den Netbooks aktuell die Tablet-PCs den Markt auf, ergänzte er. Der Vorteil der mobilen Computer: Geräte wie das iPad von Apple punkten durch größeres Display, kapazitativen Touchscreen und Gewichtsvorteile. Die neuen Gerätschaften sind nicht gerade kostengünstig, die Benutzung muss sich für die Käufer also auch lohnen. Wer mehrere Hundert Euro für ein Gerät von HTC, Samsung oder gar von Apple investiert, der will die Neuerwerbung auch immer und überall nutzen. Zumal sich die Funktionen der Geräte durch das Aufspielen so genannter Apps sehr rasch vergrößern lassen. App ist die Abkürzung des englischen Begriffs Application und beinhaltet Softwareanwendungen.

Kundenbedarf erfragen

Einige Unternehmen haben diesen Trend bereits frühzeitig erkannt und bieten Smartphone-Besitzern spezielle Halterungssysteme für den automobilen Gebrauch. Auch Servicebetriebe sollten den Ball aufnehmen und den Bedarf der Kunden erfragen. Neben spezialisierten Unternehmen wie Brodit oder HR-Autocomfort stechen einige eher untypische Anbieter hervor: Die Navigationshersteller TomTom und Mio vertreiben Car-Kits für das iPhone. Das Pikante: Gerade herkömmliche Navi-Produzenten beäugen die weite Verbreitung der Mini-Computer mit Skepsis. Schließlich verfügen die meisten Smartphones über eigenes digitales Kartenmaterial und drohen Navigon & Co. das Wasser abzugraben. Diese scheinen sich entweder mit dieser Situation abgefunden zu haben oder ihr Heil in der Kooperation zu suchen. Schließlich sind sie den Smartphones nicht nur bei der Platzfindung im Auto behilflich, sondern verticken teilweise den Wettbewerbern sogar die eigene Navigationssoftware. Zur Erinnerung: Navigons Programm MobileNavigator lotst viele iPhone-Besitzer über die Straßen.

Doch nicht nur Produzenten von Installationssystemen und Softwareentwickler können am Smartphone-Boom mitverdienen. Im Zeitalter von Flatrate-Telefonie und digitalen CD-Sammlungen auf Mobiltelefonen wetteifern Vermarkter von Freisprecheinrichtungen (FSE) um die Kundschaft. Gleich ob Autofahrer am Steuer mit herkömmlichen Handys oder mit dem iPhone telefonieren – der Gesetzgeber schreibt den Gebrauch einer FSE vor. Wer beispielsweise in Italien, den Niederlanden, Portugal, Ungarn oder Belgien erwischt wird, der muss mit einer Strafzahlung von mindestens 100 Euro rechnen (siehe Grafik unten). Auch in Deutschland ist die Strafe mit 40 Euro kein Pappenstiel und sollte von Verkäufern und Servicemitarbeitern als Argument für eine FSE bemüht werden. Die Hersteller haben für jeden Geldbeutel und jeden Anspruch eine Lösung im Angebot. Auf der CES in Las Vegas hat Parrot das neue Gerät Asteroid enthüllt. Das Produkt kombiniert Freisprechtelefonie, Internetservices und Musikhören, hieß es in einer Mitteilung. Mit dem Asteroid, das mit dem Google-Betriebssystem Android läuft, erhalten User Zugang zu standortbezogenen Informationen. Voraussetzung ist die Installation eines UMTS-Sticks, der allerdings nicht im Lieferumfang enthalten ist. Das Gerät enthält darüber hinaus den Kartografie-Service „Parrot Maps“ und kommt im 2. Quartal in den Handel.

Neue Dienste und Produkte

Im vergangenen Jahr hat Lintech neue Marktoffensiven gestartet. Die Berliner vertreiben die FSE Basic und Premium mit intuitiver Touchscreen-Bedienung. Zudem gibt es das Modell 1420PTT mit Sprechfunk-Funktion. Seit Herbst 2010 lockt der Bluetooth-Spezialist Autohäuser und Werkstätten mit besonders günstigen Konditionen, hieß es in einer Meldung. Bei Fragen zum Einbau sichert Lintech den Werkstätten einen schnellen Support zu. Die Firma Seecode unterteilt ihre Freisprechanlagen nach der Art und Weise, wie sie im Fahrzeug fixiert werden. Die Seecode Tube ist für die Sonnenblende und verfügt über ein drehbares Display. So kann der Nutzer das Mikrofon jederzeit passend ausrichten, ganz gleich ob die Blende in Gebrauch ist oder nicht. Das Modell Seecode Vossor wird am Innenspiegel angebracht. Es verfügt über einen integrierten Akku und einen internen Speicher für rund 600 Telefonkontakte. Die Variante für das Lenkrad bildet das Gerät Seecode Wheel. Aufgrund eines leistungsfähigen Akkus erreicht es eine Bereitschaftsdauer von rund 200 Stunden. Die Gesprächszeit beträgt etwa zehn Stunden. Mit dem universellen Befestigungssystem gelingt die unkomplizierte Montage an jedem Lenkrad, meldeten die Kölner. Auch Funkwerk Dabendorf (FwD) bringt kontinuierlich neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt. Der Spezialist für Kommunikationslösungen aus Brandenburg hat u.a. die FSE Audio 2010 sowie neue Haltersysteme im Portfolio. Zudem ergänzte das Unternehmen das Programm „Insider“ um zusätzliche Services. Wie registrierte Fachhändler profitieren Ge- werbekunden mit „Insider“-Status den Angaben zufolge von einer kostenlosen Servicenummer, dem Austausch im Online-Forum sowie den Angeboten im Online-Fachhändlerbereich. „Bei der Auswahl der Insider geht Qualität vor Quantität“, erklärte Vertriebsmanagerin Nadine Roßberg zum Relaunch. Fwd-„Insider“ sollten zu Markenbotschaftern des eigenen Qualitätsversprechens werden.

Gute Produkte und kundengerechte Dienste sind Voraussetzungen des Erfolgs. Außerdem haben die Unternehmen der Informationswirtschaft und Telekommunikation (ITK) den richtigen Riecher bewiesen und frühzeitig Trends bedient. Die Belohnung: Das Geschäft läuft bei den meisten bestens, die Erwartungen sind sogar noch besser: Laut Bitkom-Index rechnen 84 Prozent des deutschen ITK-Markts mit steigenden Umsätzen im Jahr 2011. Martin Schachtner

▶Montagesysteme Smartphone-Besitzer wollen das Gerät im Auto nutzen und fragen Halterungen nach

▶ Parrot Asteroid Das neue Gerät verbindet Multimediadienste optional mit lokalen Internetservices.

▶ Erfolgssäulen Gute Produkte, herausragender Service und einen Blick für Trends sind wesentlich.

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