Mit der neuen Bremsprüfstand- Serie hat der Allgäuer Werkstattausrüster eine neue digitale Generation geschaffen, die auch im mechanischen und elektronischen Bereich mit einigen Überraschungen aufwartet. Das Produkt wurde coronabedingt im Rahmen einer virtuellen Präsentation Mitte Dezember online vorgestellt.
Die neuen Bremsprüfstände verfügen künftig über ein modulares Interface- Modul in der Bodengruppe, an das sämtliche Sensoren einfach per Plug-and-Play angesteckt werden können. Dadurch können die Bremsprüfstände später beispielsweise problemlos um eine Waage erweitert oder zur Prüfstraße ausgebaut werden. Die zusätzlichen Komponenten müssen nach dem Einbau lediglich an das Interfacemodul angesteckt werden. Im Modul werden die Messwerte dann in digitale Signale umgewandelt und per CAN-Bus übertragen. Ebenso wie das Interface-Modul ist auch der Schaltschrank des neuen Systems modular aufgebaut. Dieser besteht künftig aus einem Zentralmodul für alle Prüfstandsvarianten und kann bei Bedarf einfach um weitere steckbare Optionsmodule erweitert werden.
Anzeige auf vielen Geräten
Neu sind auch die flexiblen Anzeigemöglichkeiten der Messergebnisse - wahlweise auf dem Smartphone, Tablet, PC oder einem Smart-TV. Sämtliche Geräte können drahtlos über WLAN oder kabelgebunden über ein LAN-Kabel angebunden werden. Die Anzeige auf dem Gerät erfolgt dann browserbasiert. Dadurch muss keine zusätzliche Software installiert werden. Über die browserbasierte Anwendung erfolgen daneben auch Kalibrierung und Justage. Wer für all das auf den Bremsprüfstand und die Logdateien zugreifen kann, lässt sich über eine Benutzerkontensteuerung festlegen. Betriebe, die die neue Anlage an das Internet anschließen, bekommen künftig zudem die Möglichkeit zur Fernwartung. Wer darauf keinen Wert legt, muss den Bremsprüfstand aber weder an das Internet anschließen noch ins lokale Netzwerk einbinden. In diesem Fall erfolgt die Anbindung etwa eines Laptops per Kabel oder drahtlos über ein "Netzwerk" zwischen dem Gerät und dem Prüfstand.
Bodengruppe höhenverstellbar
Abgesehen von den digitalen Neuerungen hat MAHA auch einige Neuerungen am mechanischen Teil vorgenommen: Künftig lässt sich die Bodengruppe über ein Schraubsystem stufenlos auf das Niveau des Fundaments einstellen. Das soll den Einbau deutlich erleichtern, weil künftig nicht mehr aufwendig Stahlplatten unter den Prüfstand gelegt werden müssen, um die richtige Einbauhöhe zu bekommen. Für diese Neuentwicklung hat MAHA ein Patent angemeldet.
Wie viel die neuen Prüfstände kosten werden, ist derzeit noch offen. Die Preislisten sollen aber in Kürze veröffentlicht werden. Die Lieferzeit soll zwischen vier und acht Wochen (bei individuellen Sonderwünschen) betragen. Ein Lkw-System sowie ein Nachrüstsatz für bestehende Prüfstände sollen 2021 folgen.
- Ausgabe 01/2021 S.41 (101.1 KB, PDF)