Das Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk kämpft seit Jahren mit einer angespannten wirtschaftlichen Situation in der Unfallinstandsetzung – Autoreparaturen werden aber immer teurer. Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) weist in einer aktuellen Mitteilung Vorwürfe aus der Versicherungswirtschaft zurück, freie Werkstätten seien Haupttreiber gestiegener Kfz-Versicherungskosten.
Auf seiner jüngsten Sitzung hatte der ZKF-Vorstand darüber diskutiert, dass Versicherer stark erhöhte Prämien ab 2024 teils auf angeblich gestiegene Reparaturpreise in den Werkstätten zurückführen. Der Verband hält dagegen, dass wirtschaftliche Engpässe der Werkstätten, wie hohe Lohn- und Energiekosten, von den Assekuranzen jedoch ignoriert würden.
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Die ZKF-Spitze um Präsident Arndt Hürter analysierte die Probleme der Kostenerhöhungen in den Betrieben und betonte: "Sicherlich ist ein Grund Stundenverrechnungsätze anzupassen, die stark gestiegenen Kosten, z. B. bei Lohn- und Energiekosten. Die "wahren" Gründe jedoch, sind im starken Anstieg der Ersatzteilpreise, aber auch beim Lackmaterial in den letzten Jahren zu finden."
Hauptursache: Teure Ersatzteile und Materialpreise
Die Kosten für Kfz-Reparaturen sind auch aufgrund der deutlich gestiegenen Ersatzteilpreise in die Höhe geschnellt, wie ZKF-Präsident Arndt Hürter anführte. Während betriebliche Löhne und Energiekosten ebenfalls Einfluss haben, sieht der ZKF die wahren Preistreiber in stark gestiegenen Preisen für Ersatzteile und Lackmaterialien. Eine GDV-Studie zeigt, dass Ersatzteile in den letzten zehn Jahren um 75 Prozent teurer wurden, während der Verbraucherpreisindex um nur 28 Prozent stieg.
Forderung nach fairen Stundensätzen
Vor diesem Hintergrund forderte der ZKF von Versicherungen, dass Stundenverrechnungssätze für freie Werkstätten die realen Kosten decken müssten. Laut Verband tragen Markenbetriebe mit besonders hohen Stundensätzen zur Marktverzerrung bei, während Versicherer gegenüber freien Werkstätten Preisdrücke ausüben. Der Designschutz der Hersteller für Ersatzteile verschärfe das Problem weiter, indem durch ein Monopol auf sichtbare Ersatzteile Preiserhöhungen begünstigt würden.
Fazit
ZKF-Präsident Hürter betonte, Versicherer sollten Prämien so berechnen, dass freie Werkstätten fair entlohnt werden. Eine nachhaltige Zukunft der Reparaturbranche sei nur mit angemessenen Erträgen für alle Werkstatt-Typen möglich. Faire Vergütung und stabile Prämien seien unverzichtbar, um hohe Qualität und Umweltstandards zu wahren.