MAHA
MAHA-Inhaber Winfried Rauch hat sein Unternehmen am 5. Dezember 2011 der Gemeinnützigen Stiftung Familie Rauch und der Familienstiftung Familie Rauch übertragen. asp sprach darüber mit MAHA-Geschäftsführer Klaus Burger.
Das 1969 in Haldenwang in der Nähe von Kempten im Allgäu gegründete Unternehmen MAHA Maschinenbau Haldenwang zählt zu den bekanntesten und größten Werkstattausrüstern weltweit. Aktuell sind knapp 1.100 Mitarbeiter im Werk Haldenwang, einem kleineren Werk in den USA und den Auslandsniederlassungen beschäftigt. Prüftechnik und Hebtechnik zählen zu den wichtigsten Produktgruppen der Allgäuer, welche mit hoher Fertigungstiefe in Haldenwang entstehen. Prüfstraßen, Leistungsprüfstände, Bühnen für die Fahrwerksvermessung, Abgasanalysegeräte und viele weitere Werkstattausrüstungen tragen das MAHA-Logo. In den vergangenen Jahren konnte MAHA mit einigen spektakulären Aufträgen auf sich aufmerksam machen. So statteten die Allgäuer vor drei Jahren sämtliche Prüfstationen des TÜV Turk mit Prüftechnik aus. Wie erfolgreich das Unternehmen in seinem Markt ist, belegt die kürzlich erfolgte Fertigung des 60.000. Bremsprüfstandes. Der 50.000. Prüfstand war erst zwei Jahre zuvor produziert worden.
Gegründet wurde die MAHA von Winfried Rauch und einem Compagnion, welcher das Unternehmen bald nach der Gründung verließ. Aus bescheidenen Anfängen heraus führte Rauch das Unternehmen als geschäftsführender Gesellschafter mit seinem Team an die Weltspitze. Erst nach seinem 65. Geburtstag 2007 begann Rauch, sich aus seinem Unternehmen zurückzuziehen.
Arbeitsplätze langfristig gesichert
„Vor fast drei Jahren erkrankte Rauch schwer und machte sich nach seiner Genesung intensiv Gedanken über die Zukunft seines Unternehmens. Er erkannte, dass er seine Vorstellungen schnell umsetzen musste. Wichtig war und ist ihm dabei die gesicherte Fortführung als Maschinenbaufabrik in seinem Sinne“, so Klaus Burger. Es entstand die Idee, das Unternehmen MAHA in eine Stiftung einzubringen, was letztlich zu einer Doppelstiftung führte. Vor zwei Jahren wurde dieser komplexe Prozess gestartet und am 5. Dezember 2011 mit dem Eintrag und der rechtskräftigen Gründung der Familienstiftung Familie Rauch und der gemeinnützigen Stiftung Familie Rauch ins bayerische Stiftungsregister vollendet. Die gemeinnützige Stiftung unterstützt auf Antrag Menschen, die durch technisches Versagen zu Schaden kommen. Die Familienstiftung unterstützt die Nachkommen der Familie Rauch. Beide Stiftungen erhalten jährlich einen festen, aber nur geringen Anteil der Erträge der MAHA, der überwiegende Teil verbleibt für Reinvestitionen im Unternehmen. Mit der Übertragung seiner Geschäftsanteile an die Stiftung hat Winfried Rauch sein Eigentum am Unternehmen vollständig und unwiderruflich aufgegeben. Er fungiert im mehrköpfigen Stiftungsrat als Vorsitzender der Familienstiftung, welche die Stimmrechte innehat. Im Gegenzug liegen die Firmenanteile in der gemeinnützigen Stiftung, was insgesamt eine Veräußerung oder Übernahme des Unternehmens unmöglich macht. „Mit diesem Stiftungsrat muss sich die MAHA-Geschäftsleitung ab jetzt zum Beispiel in Sachen Investitionen absprechen und diese genehmigen lassen“, erklärt Klaus Burger.
Schutz vor Übernahme
Mit dem Übergang der Gesellschaftsanteile an die beiden Stiftungen wird der MAHA die Selbstständigkeit dauerhaft erhalten. Ein spätere Übernahme durch andere Unternehmen ist ausgeschlossen. Dadurch werden die Arbeitsplätze an den bestehenden Standorten langfristig gesichert und sichergestellt, dass die MAHA wie bisher weitergeführt werden kann, auch wenn das wirtschaftliche Umfeld sich mal als ungünstiger erweisen sollte als im Augenblick. Mit der Übertragung seines Lebenswerkes an die Familienstiftung Familie Rauch und die Gemeinnützige Stiftung Familie Rauch hat Winfried Rauch, welcher im kommenden Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, nicht nur unternehmerischen Weitblick bewiesen, sondern ist seiner sozialen Verantwortung in vorbildlicher Weise gerecht geworden.
Soziale Verantwortung übernommen
Es gibt nur wenige Menschen, welche die gesicherte Zukunft ihrer Mitarbeiter dem eigenen Profit überordnen. In vergleichbaren Situationen werden Unternehmen von ihren Gründern oder Erben oft verkauft. Bernd Reich
MAHA-Spende an BBZ München
Nummer 60.000
Vor einigen Tagen hat MAHA in Haldenwang den 60.000 Bremsprüfstand seit der Aufnahme der Produktion im Jahre 1969 gefertigt. Dieser Prüfstand wurde von MAHA-Geschäftsführer Klaus Burger jetzt dem Berufsbildungszentrum München übergeben. BBZ Schulleiter Klaus Epple: „Wir freuen uns darüber, dass an uns gedacht wurde. Dieser moderne Prüfstand ist netzwerkfähig und erfüllt die neuen Standards, welche im Rahmen der neuen HU ab kommendem Jahr gefordert sind. Für uns ist es wichtig, zeitgemäße Akzente setzen zu können.“ „Unser Fokus ist, dass die nächste Generation der Entscheider in den Werkstätten auf MAHA-Produkten geschult wird“, so Klaus Burger.
▶ MAHA wird durch die Übertragung der Gesellschafteranteile vor Übernahme durch andere geschützt
- Ausgabe 12/2011 Seite 32 (426.7 KB, PDF)