Dienstleister auf der Messe
Die IAA in Frankfurt bietet traditionell viel Show mit spektakulär in Szene gesetzten Träumen aus Blech. Bei den ausstellenden Dienstleistern fehlt zwar das Spektakel, aber nicht die interessanten Themen. Eine Auswahl.
Der Elektromobilität gehört die Zukunft, sagen die einen. Viel zu unflexibel, schlechte Reichweiten und die Ökogesamtbilanz ist auch nicht berauschend, die anderen. Die Diskussion um den Fahrzeugantrieb der Zukunft spaltet die Nation in Befürworter und Gegner von Elektrofahrzeugen. Während sich die einen streiten, wie die nächste Generation ihre Mobilität organisiert, nähern sich andere dem Thema Elektroantriebe pragmatisch, indem sie die Alltagstauglichkeit bereits vorhandener Systeme testen. In einer neuen Untersuchung hat sich der TÜV Süd in einer Entwicklungskooperation mit dem Energieunternehmen E.on der Frage gewidmet, wie sich eine flächendeckende, sichere, einfach zu handhabende und dabei auch noch kostengünstige Ladeinfrastruktur aufbauen lässt. Denn die flächendeckende Verfügbarkeit von Ladestationen wird entscheidend dafür sein, ob und wie schnell sich Elektrofahrzeuge als Alternative zu konventionell betriebenen Fahrzeugen durchsetzen können. Die Ergebnisse der Untersuchung präsentieren Horst Schneider, Vorstandsmitglied TÜV Süd AG, und Ruth Werhahn, Leiterin des Bereichs Elektromobilität der E.on AG, bei einer Pressekonferenz unter dem Titel „Sicher, einfach, bequem – Ladetechnologien für E-Autos“ am 14. September um 11.30 Uhr. Messebesucher können sich die Ergebnisse der Studie auch während der gesamten Messe am Stand des TÜV Süd in Halle 8, Stand A 19 erläutern lassen.
Dort erfährt man auch Details einer bundesweiten Befragung, die der TÜV Süd im Vorfeld der IAA durchgeführt hat. Thema war die Zukunft der Autohäuser in Deutschland und die Frage, inwieweit Zusammenschlüsse, Akquisitionen, Internationalisierung die Fahrzeughandelsbranche verändern. Die Ergebnisse werden am Donnerstag, dem 15.9. ab 11 Uhr am Stand des TÜV vorgestellt und im Anschluss von Branchenexperten diskutiert. Im Zentrum des Messeauftritts unter dem Motto „Wissen nutzen. Zukunft gestalten.“ steht zudem das auf die sich ändernde Branchenlandschaft zugeschnittene Dienstleistungsangebot von TÜV Süd und den Tochtergesellschaften. Erstmals findet im Rahmen der IAA das Strategieforum Flottenmanagement mit der Vergabe des GreenFleet-Awards am Dienstag, 20. September, ab 13.45 Uhr statt.
Aufbau einer Prüfinfrastruktur
TÜV Rheinland zeigt aktuelle Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik, Trends im ökoeffizienten Fuhrparkmanagement sowie bei der Sicherheit von Einzelkomponenten wie elektrischen Systemen, Transportsystemen, Batterietechnik sowie Rad- und Glastechnik (vgl. Kurzinterview S. 46). Den Besuchern des IAA-Messestands wird ein breitgefächertes Vortragsprogramm zu u. a. Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit präsentiert (vgl. ebd.). Einen Fokus legen die Kölner ebenfalls auf das Thema Elektromobilität. Einer Ankündigung zufolge präsentiert die Prüforganisation Erkenntnisse zu Entwicklung und Sicherheitstests im Bereich Batterietechnik. Das Know-how kommt aus spezialisierten Prüflaboren für die Lithium-Ionen-Akku-Technologie in China, Deutschland und Japan. In Nürnberg entsteht derzeit ein weiteres Prüflabor, meldete der TÜV Rheinland jüngst. Ferner zeigt das Unternehmen unterschiedliche Trainingsprogramme im Bereich Hochvolttechnik für den Service- und Werkstattbereich sowie das Rettungswesen, um den sicheren Umgang zu gewährleisten. Die Präsentation von Untersuchungsergebnissen zur Akzeptanz der E-Mobilität in den wichtigsten Märkten China, Japan, Deutschland und den USA runden den TÜV Rheinland-Auftritt ab. Der Messestand findet sich in Halle 8.0, Stand A12.
Auch wenn Automobilhersteller ungern darüber reden, auch neue Autos müssen irgendwann zum Service. In Folge von Verschleiß oder nach einem Unfall sind Reparaturen und Wartung fällig. Dafür steht das deutsche Kfz-Gewerbe, in Frankfurt vertreten durch den ZDK. In Halle 4.0, Stand D46 präsentiert der Verband sein Dienstleistungsspektrum für Kfz-Betriebe. Sehenswertes verspricht auch die Sonderschau „125 Jahre Automobil“, die der ZDK gemeinsam mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) und dem ADAC in Halle 6.1 veranstaltet. Auf der rund 1.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche können Besucher einen Streifzug durch 125 Jahre Automobilgeschichte unternehmen. Dabei begegnen ihnen nicht nur 16 außergewöhnliche Oldtimer. In einer lebendigen Werkstatt wird Besuchern vermittelt, welche besonderen Fertigkeiten in einem „Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“ gefragt sind.
Mobilität von morgen
Ein wichtiger Termin wird wieder das IAA-Symposium sein: Im vergangenen Jahr lautete das Thema „Wandel gemeinsam gestalten – Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft im konstruktiven Dialog“. In diesem Jahr geht es um die Mobilität im Alltag: „Wie sind wir künftig unterwegs?“, heißt die Frage, der sich unter anderem VDA-Präsident Matthias Wissmann, Ulrich Klaus Becker vom ADAC, Andreas Knie von der DB Fuhrpark Service und Wolfgang Steiger von VW stellen. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 20. September, um 10.30 im CongressCenter.
Auf der IAA stehen zwar die Neuentwicklungen der Zulieferer und Autobauer für die Erstausrüstung im Vordergrund, doch nutzen auch Spezialisten für nachrüstbare Produkte die Frankfurter Bühne. Im Bereich Multimedia stellen u. a. die Navigationsspezialisten Harman Becker (Halle 8.0, Stand D24) und TomTom (8.0/D04), die Freisprechanlagen-Anbieter Novero (4.0/C07) sowie Parrot (8.0/A06) aus. Zudem zeigen sich die Unternehmen Panasonic (4.1/B05) und Zenec (8.0/A05). Die ACR-Marke Zenec reist mit der neuesten Generation fahrzeugspezifischer Naviceiver nach Frankfurt. So zeigen die Schweizer die Neuheiten ZE-NC3810 für Ford Focus, Mondeo, S-Max, ZE-NC5010 für Opel Corsa, Astra, Zafira und ZE-NC2040 für VW Golf IV und plattformverwandte Fahrzeuge. Harman Becker präsentiert Infotainment- und Audio-Lösungen der Marken AKG, Harman Kardon und Infinity.
Parrot zeigt auf 77 Quadratmetern die Produktklassiker Parrot Minikit und Minikit Smart, CK3000, CK3100 und MKi Range. Zudem führen die Franzosen den Neuzugang mit Internetanbindung Asteroid vor. Parallel zur Berliner IFA stellt TomTom Navigations- und Serviceleistungen in der Main-Metropole vor. Unter anderem wird die neue ab Herbst verfügbare TomTom App ein Thema sein. Novero verspricht integrierte Multimedialösungen und Konnektivität. Zudem zeigen die Düsseldorfer E-Call-Lösungen. Frank Schlieben, Martin Schachtner
▶ Elektromobilität: Die IAA steht im Zeichen des elektrischen Antriebes. Auch die TÜV zeigen ihr Know-how
▶ Flottenkunden: TÜV Rheinland und TÜV Süd informieren zum Thema Flottenmanagement
▶ Multimedia: Anbieter wollen mit Vernetzung, Internetanbindung und Services punkten
- Ausgabe 9/2011 Seite 68 (599.7 KB, PDF)