Noch wehen am Unternehmenssitz von autop Maschinenbau in Rheine zwei Flaggen, doch schon bald wird hier eine gemeinsame "Autopstenhoj"-Fahne zu sehen sein. Denn zum 1. Juli werden die beiden Unternehmen autop und Stenhøj zusammengeführt. "Es wächst zusammen, was zusammen gehört", erklärte Søren Madsen, CEO der Stenhøj Holding in Rheine. Schon seit 1996 ist das auf Unterflur- Hebebühnen spezialisierte Unternehmen autop Maschinenbau GmbH eine 100-prozentige Tochter des dänischen Stenhøj Konzerns. Stenhøj A/S in Dänemark ist wiederum einer der weltweit führenden Hersteller von Überflur-Hebebühnen.
"Gemeinsam wollen wir jetzt moderner am Markt auftreten. Nicht frei von Historie - denn die Tradition liegt in uns, aber wir sind nicht mehr so an sie gebunden", so Søren Madsen. Denn beide Unternehmen blicken auf eine lange Geschichte zurück: autop auf über 65 Jahre, Stenhøj feiert nächstes Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Zusammen addiert habe man in rund 165 Jahren ganze 480.000 Hebebühnen weltweit vertrieben, weiß Karsten Meinhausen, verantwortlich für Marketing und Vertrieb. autop besitzt einen stolzen Marktanteil in der Unterflur-Hebetechnik von mehr als 35 Prozent in Deutschland und baut heute rund 1.600 Hebebühnen jährlich. Dabei gehen 35 Prozent des Umsatzes in den Export, 65 Prozent verbleiben in Deutschland. Stenhøj hingegen ist vor allem im Export stark. 96 Prozent des Umsatzes werden außerhalb Dänemarks erzielt, da der nationale Markt sehr klein ist.
Globale Ausrichtung
Auf diese Erfolge will man mit der One-Brand-Strategie aufbauen und vor allem den Export stärken. Zwar habe man bereits in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet, jetzt wolle man sich aber unter der gemeinsamen Marke noch mehr verzahnen und eine gemeinsame erweiterte Produktpalette anbieten. "Kein Kunde kauft nur Unterflur- oder nur Überflur-Hebebühnen, da war es nur natürlich das zusammenzuführen", ist Søren Madsen überzeugt. Als Neuheit wird in Zukunft auch die Prüftechnik, bisher als eigenständige Firma Sherpa bekannt, unter Autopstenhoj international vermarktet, bleibt aber parallel auch als Marke bestehen. "Das Beste aus drei Unternehmen führen wir hier zusammen", erklärte Søren Madsen. So werde man ein stärkerer Wettbewerber für etablierte Player auf dem Markt und hebe sich durch die Produktqualität von vielen anderen Anbietern ab.
Hoher Anspruch
Der neue Slogan "Uplifting Company" verpflichtet: Autopstenhoj will sich stetig verbessern und das vor allem global als Teil der neuen Strategie. "Dafür arbeiten wir eng mit der Automobilindustrie zusammen. Freigaben und Empfehlungen sind zwar viel Aufwand, aber dadurch haben wir die Nase immer ein stückweit vorne", so Karsten Meinshausen. Die Entwicklungsabteilung von Autopstenhoj ist daher nicht ohne Grund in Rheine angesiedelt, um flexibel und schnell auf Anforderungen reagieren zu können.
Doch nicht nur die Organisationsstruktur mit Vertrieb, Marketing, Aftersales und Entwicklung muss zusammengeführt werden, auch der Außenauftritt als neue Marke ist entscheidend. Dafür wurde nicht nur ein neues Logo entwickelt, die Herausforderung bestand vor allem darin Homepage, Prospekte und Preislisten zu vereinheitlichen. "Jedes Produkt ist zukünftig nur noch unter einer Artikelnummer mit einem Listenpreis und einem Rabattsystem verfügbar", erläuterte Karsten Meinshausen. Dabei sollen die Preise gleich bleiben, minimale Abweichungen sind der Vereinheitlichung geschuldet. Beim Internetauftritt und dem Produktkatalog nutzte das Marketing-Team die Chance und führte viele Verbesserungen ein. Produktinformationen sowie viele weitere Dokumente wie Fundamentpläne oder Freigabedateien sind beispielsweise im Extranet abrufbar. Pünktlich zum 1. Juli sollen die neue Webpage und die Kommunikation umgestellt sein. Auch das Gebäude in Rheine wird bis dahin mit einem frischen Anstrich im neuen Glanz erstrahlen, während die dann gemeinsame Fahne frischen Wind für das zusammengeführte Unternehmen ankündigt.
Kurzfassung
In Rheine stellten autop Maschinenbau und die Stenhøj Gruppe ihre Unternehmensstrategie als gemeinsame Marke vor. Die Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie ist auch in Zukunft zentral und verlangt eine globale Ausrichtung.
- Ausgabe 05/2016 Seite 40 (350.0 KB, PDF)