Kurzfassung
Anlässlich einer internationalen Pressekonferenz hat Kärcher neue Produkte gezeigt. Die professionelle Serie der Hochdruckreiniger legt noch mehr Wert auf Sparsamkeit und Effizienz. Auch andere Produkte konnten überzeugen.
Anlässlich der Halbjahrespressekonferenz zeigte Reinigungsspezialist Kärcher am Unternehmensstandort Winnenden ein echtes Feuerwerk an neuen Produkten - vor allem im klassischen Kernsegment der Hochdruckreiniger für die professionelle Anwendung. "Wir lösen dieses Produktsegment innerhalb von nur dreieinhalb Jahren komplett ab. Das ist das dritte Mal in der Geschichte, dass die Reihe neu aufgelegt wird, wir erreichen damit die dritte Innovationsstufe", erklärte Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG. In Summe hat das Unternehmen dafür 32 Millionen Euro investiert.
Kaltwasser-Hochdruckreiniger
Mit insgesamt zwölf neuen Produkten überarbeitet Kärcher das Sortiment der Kaltwasser-Hochdruckreiniger der sogenannten "Superklasse". Mit dem HD 9/20-4 S, HD 10/21-4 S, HD 10/25-4 S und dem HD 13/18-4 S gibt es vier verschiedene Produktklassen, die in jeweils drei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten erhältlich sind.
Mit den neu entwickelten Rotordüsen mit Vibrasoft-Funktion werden bei den Modellvarianten "Plus" die Vibrationen um bis zu 30 Prozent reduziert, was besonders lange Arbeitseinsätze komfortabler macht. Je nach Variante arbeiten die neuen Modelle mit einer Durchflussmenge von 900 bis 1.300 Litern pro Stunde sowie einem Arbeitsdruck von 250 Bar. Sie eignen sich damit für das Entfernen starker Verschmutzungen. Die Pumpen sind mit keramikbeschichteten Kolben und Zylinderköpfen aus Messing ausgestattet sowie mit luft-/wassergekühlten Motoren.
Ebenfalls anwenderfreundlich und pfiffig: Die von Kärcher entwickelte EasyForce-Hochdruckpistole nutzt die Rückstoßkraft des Hochdruckstrahls, um die notwendige Haltekraft für Anwender praktisch auf null zu reduzieren. Mit der Funktion Servo-Control können Anwender zudem die Wassermengen- und Druckregulierung komfortabel direkt an der Pistole vornehmen. Die SXA-Varianten verfügen außerdem über eine automatische Schlauchtrommel, die das Auf- und Abwickeln des Schlauches auch unter Druck erleichtert.
Heißwasser-Hochdruckgeräte
Immer wenn es sich um fettige oder ölige Verschmutzungen handelt, sind Heißwasser-Hochdruckreiniger das Arbeitsmittel der Wahl. Auch hier hat Kärcher insgesamt sechs neue Produkte gezeigt: Die Heißwasser-Hochdruckreiniger sind nun modular aufgebaut. Dafür wurde eine Plattform entwickelt, vergleichbar mit einem Baukasten, aus dem die meisten Varianten schneller und automatisierter produziert werden können. Die neuen Geräte können zudem noch besser repariert werden. Die überarbeiteten Hochdruckreiniger verfügen je nach Ausführung entweder über ein zusätzliches Staufach oder über eine automatische Schlauchtrommel, die die Rüstzeiten um bis zu 50 Prozent verkürzt.
Der 20 Meter lange, teflonbeschichtete Hochdruckschlauch ist sehr robust und gewährleistet ein sauberes Auf- und Abrollen ohne Verdrehen des Schlauches. Auch verfügen die Hochdruckreiniger der Superklasse von Kärcher über zwei Reinigungsmitteltanks mit präziser Dosierung und Klarspülfunktion sowie über einen Kalklösertank. Wenn mit hartem Wasser gereinigt werden muss, kann hier ein Entkalker eingefüllt werden, um die Heizschlangen zu schonen. Die neuen Heißwasser-Hochdruckreiniger von Kärcher sind als Mittelklassemodelle mit einem Arbeitsdruck von maximal 210 Bar und einer Fördermenge von bis zu 1.000 l/h erhältlich, in der Superklasse mit einem Druck von maximal 200 Bar und einer Fördermenge von bis zu 1.300 l/h.
Rückblick: Das waren die Kärcher-Neuheiten 2023
Bildergalerie- Ausgabe 9/2023 Seite 034 (1.4 MB, PDF)
"In Summe investieren wir 32 Millionen Euro noch bis nächstes Jahr, um das Produktsegment Hochdruckreiniger zu erneuern."
Hartmut Jenner (Kärcher)
Neue Düse reduziert Vibrationen
Bei der Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen kommen Düsen zum Einsatz, die den Hochdruck-Punktstrahl rotieren lassen und somit mehr Flächenleistung erzeugen. Die neue Rotordüse Vibrasoft erzeugt um bis zu 30 Prozent weniger Vibrationen im Vergleich zum Vorgänger.
Das bringt laut Kärcher vor allem im oberen Leistungsbereich von Hochdruckreinigern der Superklasse für den Anwender eine spürbare Erleichterung, also bei Wassermengen von maximal 1.300 l/h und einem Druck von bis zu 250 Bar. Die neue Düse lässt sich auch mit Geräten niedrigerer Leistungsklassen sowie mit Heißwasser-Geräten bei Wassertemperaturen bis 85 Grad Celsius einsetzen.
Scheuersaugmaschine B50 W
Neben den Hochdruckreinigern zeigte Kärcher in Winnenden weitere Neuentwicklungen. Mit der neuen Scheuersaugmaschine B 50 W bringt Kärcher ein Nachläufermodell auf den Markt. Die Maschine verfügt über einen 50-Liter-Tank. Dadurch erhöht sich Reichweite um rund 25 Prozent. Das Gerät verfügt über ein neues Bedienkonzept, das die Anpassung von Einstellungen per App via Bluetooth erlaubt. Bei individueller Rechtevergabe kann beispielsweise der jeweilige Nutzer sein Smartphone in das Gerät spannen und nur bestimmte, ihm erlaubte Funktionen einstellen. Die Maschine läuft nun anders als der Vorgänger mit einem Lithium-Ionen-Akku. Neu ist auch die geschwindigkeitsabhängige Dosierung von Wasser und Reinigungsmittel, die bis zu 50 Prozent Ressourcen einspart.
Zahlen 1. Halbjahr 2023
Nach einem schwierigen Jahresstart konnte Kärcher das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 erfolgreich abschließen. Das Unternehmen erzielte von Januar bis Juni einen Umsatz von 1,75 Milliarden Euro - und somit 4,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit übertraf Kärcher den zur Jahresmitte geplanten Umsatz und baute seine Marktanteile weiter aus, wie der Reinigungsspezialist mitteilte.
Insbesondere von der überarbeiteten Produktpalette der Kaltwasser- und Heißwasser-Hochdruckreiniger für professionelle Anwender, die sukzessive auf den Märkten weltweit eingeführt werden sollen, erwartet Kärcher einen Schub in der zweiten Jahreshälfte.
Roboter ist autonom unterwegs
Kärcher hat den Reinigungsroboter Kira B 50 ganz neu mit leistungsstärkeren Sensoren und Laserscannern ausgestattet. Damit zeichnet der Roboter, der autonom seine Arbeit verrichtet und nach getaner Arbeit selbstständig an die Dockingstation zum Laden der Batterie fährt, ein genaues Bild seiner Umgebung. Der Reinigungsroboter ist für Einsätze auf mittleren und großen Flächen geeignet sowie für Fahrten in engen Umgebungen. Mit einer Arbeitsbreite von 55 Zentimeter und einer maximalen Arbeitsgeschwindigkeit von 3,6 Kilometer pro Stunde schafft der Scheuersaugroboter bis zu 2.000 Quadratmeter pro Stunde.