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Traumhafte Verzinsung

11.05.2010 12:02 Uhr

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Skontoabzug

Es lohnt sich fast immer, die Möglichkeit zum Skontoabzug zu nutzen. Denn Skontofüchse können die Rendite ihrer Werkstatt deutlich erhöhen – sofern sie in einer soliden finanziellen Situation sind.

Zahlung bis zehn Tage mit drei Prozent Skonto, 30 Tage netto“ oder „bei Bankeinzug gewähren wir drei Prozent Skonto“ – diese Zahlungsbedingungen sind im Geschäftsleben fast allgegenwärtig. Lieferanten wollen damit ihre Kunden motivieren, möglichst schnell zu zahlen und belohnen dies mit einem Nachlass auf den Rechnungsbetrag. Drei oder manchmal auch nur zwei Prozent Skonto – das hört sich zunächst nicht allzu beeindruckend an. Doch wer nachrechnet, stellt schnell fest, dass sich allein durch das Ausnutzen des Skontos die Rentabilität der Werkstatt spürbar erhöhen kann. Dies zeigt die Beispielsrechnung 1:

Die fiktive Werkstatt Mustermann macht pro Jahr 300.000 Euro Umsatz und kauft für 140.000 Euro Ersatzteile und Zubehör. Die Rechnungen zahlt Herr Mustermann pünktlich nach dreißig Tagen. Die Umsatzrentabilität der Werkstatt liegt bei zehn Prozent. Das heißt, von jedem Euro, der eingenommen wird, bleiben Mustermann nach Abzug aller Kosten zehn Cent Gewinn. Insgesamt erwirtschaftet diese Werkstatt also 30.000 Euro Gewinn im Jahr.

Genauso sehen die Zahlen der zweiten fiktiven Werkstatt Supergut aus. Allerdings zahlt Herr Supergut die Rechnungen seiner Teile- und Zubehörlieferanten innerhalb der Skontofrist und zieht so regelmäßig drei Prozent Skonto ab. Im Laufe eines Jahres kommen 4.200 Euro Ersparnis zusammen. Der Gewinn der Werkstatt erhöht sich um diesen Wert auf 34.200 Euro und die Umsatzrentabilität auf 11,4 Prozent – ein Wert, der auch beim Rating durch die Banken besser ankommt.

Großzügig mit Augenmaß

Allerdings gilt diese Musterrechnung nur unter der nicht ganz realistischen Annahme, dass Herr Supergut das Geld zur früheren Begleichung der Rechnung auch tatsächlich zur Verfügung hat. Nutzt er seinen Kontokorrentkredit, um die Rechnung zu bezahlen, müssen natürlich die Zinsen, die er während der vorzeitigen Zahlung innerhalb des Skonto-Zeitraums berappen muss, vom Skontoertrag abgezogen werden. Da er die Rechnung – zumindest theoretisch – nach 30 Tagen in voller Höhe begleichen müsste, fallen die Bankzinsen für die zwanzig Tage, die er früher zahlt, nicht allzu sehr ins Gewicht. Die durch das Skonto zu erreichende Rendite ist in den allermeisten Fällen deutlich höher. Das zeigt die Beispielsrechnung 2:

Supergut bezahlt alle Lieferantenrechnungen in Höhe von 140.000 Euro unter Abzug von drei Prozent Skonto am zehnten Tag. Das ergibt – wie bereits ausgerechnet – eine Ersparnis von 4.200 Euro. Die Zahlungsfrist für diese Rechnungen beträgt maximal 30 Tage. Verlangt die Hausbank zwölf Prozent Zinsen für den Kontokorrentkredit, muss der Werkstattinhaber für die zwanzig Tage, die er früher bezahlt hat, seiner Bank rund 930 Euro Zinsen bezahlen. (140.000 Euro – 4.200 Euro Skonto = 135.800 Euro Zahlungsbetrag für 20 Tage zu zwölf Prozent). Unterm Strich bleibt ihm damit ein Nettoertrag von 3.270 Euro. Immer noch eine Menge Geld allein dafür, dass Supergut die Skontofristen ausgenutzt hat.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ein Werkstattinhaber finanziell dazu in der Lage ist, seine Rechnungen schneller als unbedingt nötig zu bezahlen (siehe Tipp-Kasten). Wer seinen Dispokredit stets über die genehmigten Limits hinweg ausgereizt hat, ist froh um jeden Tag, an dem eine Lieferantenrechnung nicht bezahlt werden muss. Betriebe mit akuten Liquiditätsengpässen sollten beim Skontoabzug daher eher zurückhaltend agieren, denn in einer Unternehmenskrise geht Liquidität grundsätzlich vor Rentabilität. Ansonsten ist es allerdings in fast allen Fällen günstiger, knapp drei Wochen früher zu bezahlen und Skonto abzuziehen. Wer das mit seinen unternehmensspezifischen Zahlen nachrechnen möchte, kann sich diese Arbeit durch einen Online-Skonto-Rechner erleichtern (siehe Internet-Tipp). Vorsicht ist dagegen beim Gewähren von Skonto an Kunden geboten. Auch hier erscheinen drei Prozent vom Rechnungsbetrag nicht viel. Aber ein genauer Blick auf die Zahlen der Werkstatt Mustermann in unserer dritten Beispielsrechnung öffnet die Augen:

Gewährt Herr Mustermann all seinen Kunden Skonto in Höhe von drei Prozent, summiert sich das bei einem Jahresumsatz von 300.000 Euro auf stolze 9.000 Euro. Der Gewinn würde auf 21.000 Euro schrumpfen, die Umsatzrendite damit auf sieben Prozent.

Zugegeben, bei Flottenkunden kommt ein Werkstattinhaber in der Regel nicht umhin, Skonto zu gewähren. Und mit Sicherheit ist das immer noch besser, als aufwändige Mahnverfahren oder gar Zahlungsausfälle zu riskieren. Aber es gibt auch andere Methoden, Kunden zur Bezahlung der Werkstattrechnung bei der Fahrzeugabholung zu motivieren. Angesichts der Summen, um die es hier geht, lohnt sich der Versuch allemal. Ein EC-Kartenterminal bietet die technische Voraussetzung, die Hardware.

Auf Dauer Gewohnheit, kein Anreiz

Entsprechende Hinweise bei Annahme und Abholung der Fahrzeuge quasi die unverzichtbare Software. Vielleicht können Barzahler zumindest in der Umstellungsphase durch ein kleines Werbegeschenk belohnt werden. Das dürfte unterm Strich allemal günstiger kommen, als pauschal drei Prozent Skonto zu gewähren. Denn die Krux mit Rabatten ist, dass sie nicht nur die Rentabilität senken. Von Kunden wird Skonto nach einer gewissen Zeit als Selbstverständlichkeit und nicht mehr als echter Anreiz gesehen werden.

Eva Elisabeth Ernst

Ersparnis online ausrechnen

Skonto-Rechner

Im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Skontorechner, mit denen sich für jede einzelne Rechnung ermitteln lässt, ob und um wie viel das Ausnutzen von Skonto günstiger ist. Besonders gut finden wir den Skontorechner der Steuerberaterin Karin Niedermeier in Titisee-Neustadt unter

www.stb-niedermaier.de/onlinerechner -> Skonto-Rechner.

Einzugeben sind der Rechnungsbetrag, die Zahlungsfrist ohne Skonto, die Skontofrist (also der Zeitpunkt, bis zu dem Skonto abgezogen werden darf) und der Zinssatz für den Kontokorrentkredit. Ein Knopfdruck genügt, und schon sieht man, wie hoch der Lohn für das vorzeitige Bezahlen der Rechnung ist.

Tipps für Skontofüchse

Bargeld lacht

Auch wenn es derzeit leichter gesagt ist als getan: Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihren Dispositionskredit bei Ihrer Bank nicht ständig bis zum Limit ausschöpfen. Zum einen ist der Dispo teurer als ein Bankdarlehen mit festen Laufzeiten. Zweitens haben Sie nur dann die erforderlichen finanziellen Spielräume, um Skonto zu ziehen. Bezahlen müssen Sie Ihre Lieferanten ohnehin. Tun Sie das knapp drei Wochen früher, sparen Sie unter Umständen viel Geld.

Falls Ihre Lieferanten bislang kein oder nur sehr geringes Skonto gewähren, sollten Sie nachverhandeln. Selbst ein halber Prozentpunkt mehr kann durchaus einen spürbaren Unterschied für Ihre Rendite machen. Ihre Chancen auf Verhandlungserfolg stehen gut: Gerade heute sind auch die Zubehör- und Teilelieferanten froh um jeden Kunden, der sofort zahlt.

Lassen Sie sich vor allen größeren Investitionen verschiedene Zahlungsvarianten anbieten: Die Unterschiede zwischen Leasing, Ratenzahlung oder Kauf auf Rechnung können immens sein. Rechnen Sie gemeinsam mit Ihrem Steuerberater durch, was für Sie am günstigsten ist. Und falls Sie sich für einen Kauf auf Rechnung entscheiden, sollten Sie unbedingt nach Skonto bei Sofortzahlung fragen. Oftmals lässt sich hier noch etwas herausschlagen. Der alte Spruch „Bargeld lacht“ war noch nie so wahr wie heute!

Gewähren Sie Ihren Kunden kein Skonto. Weisen Sie in Ihren Geschäftsbedingungen, durch Plakate und Aufsteller in der Annahmezone und unbedingt auch persönlich darauf hin, dass die Werkstattrechnungen sofort zu bezahlen sind. Rechtfertigen Sie das mit Ihrer Qualitätsarbeit zum ohnehin schon günstigen Preis. Kleine moralische Unterstützung, falls Sie Schwierigkeiten haben, um Barzahlung zu bitten: Jeder Autofahrer ist es gewohnt, nach dem Tanken bar oder per EC-Karte zu bezahlen. Und da kostet eine Tankfüllung heute auch schon an die 100 Euro!

Falls es Kunden gibt, bei denen Sie gar nicht umhin können, Rechnungen zu stellen und auf Ihr Geld zu warten: Gewähren Sie Skonto – aber kalkulieren Sie diese drei Prozent soweit möglich in Ihre Preise ein. Und lassen Sie den Skontoabzug wirklich nur innerhalb der Skontofrist zu.

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