Blackhawk, Tochtergesellschaft von Snap-on Equipment, stellt sich neu auf. Geschäftsführer Klaus Kirstätter erläuterte in Straßburg die Neuausrichtung des Unternehmens, die auf den Eckpfeilern guter Kundenservice, wettbewerbsfähige Produkte, gute Marktdurchdringung und weltweite Partner basiert. "Wir wollen noch näher an den Kunden ran", so Klaus Kirstätter. Getreu dem Snap-on-Slogan "Mache die Arbeit des Mechanikers einfacher und biete guten Kundenservice", stehe dabei nicht nur der Verkauf, sondern vor allem auch die Beratung und die Installation der Unfallinstandsetzungssysteme im Mittelpunkt. Dafür baue man ein entsprechendes Partnernetzwerk in Deutschland auf, um bedarfsgerechte Lösungen anzubieten. Aber nicht nur in Deutschland, weltweit sieht Klaus Kirstätter, der seit letztem Jahr die Gesamtverantwortung für Blackhawk innehat, gute Wachstumschancen für das Produktportfolio: "Mit unserer Messtechnik Shark sind wir bereits ganz vorne dabei. Zudem besitzen wir weltweit eine der besten Datenbanken." Und die installierten Systeme sprechen für sich: 35.000 Korek-Vermessungsrahmen, 10.000 P188-Messsysteme und 9.000 Shark-Messsysteme sind weltweit im Einsatz. Der asiatische Markt entwickle sich gut, vor allem in der traditionellen Fahrzeuginstandsetzung. Der europäische Markt hingegen habe sich verändert.
Klein- und Oldtimerreparaturen
Um in Europa und vor allem in Deutschland verstärkt Fuß zu fassen und Marktanteile zu gewinnen, wurde das bestehende Sortiment daher genauestens unter die Lupe genommen und den Marktbedürfnissen angepasst. "Wir haben im letzten Jahr alle Lücken geschlossen", ist Klaus Kirstätter überzeugt. Blackhawk setzt bei den Produkten zwar weiterhin stark auf das Bodenbefestigungssystem Korek, doch auch für Richtbänke sieht Klaus Kirstätter durchaus einen Markt. Mit der neuen kleinen Werkbank Minipost reagiert das Unternehmen beispielsweise auf die veränderte Nachfrage nach Kleinreparaturen. Immer mehr Werkstätten richten sich eine Werkstattecke für schnelle und kleine Reparaturen ein, beschreibt Klaus Kirstätter die Situation. Aktueller Verkaufsschlager sei die für Schnellreparaturen entwickelte Heberichtanlage Postlift. Denn der Bedarf an Ausrüstung zur Reparatur größerer Unfallschäden sei geringer geworden, da hierzulande kaum noch jemand ein Fahrzeug fahren wolle, das einen schweren Unfall hatte. "Was aber bei uns ganz stark kommt, sind Aluminiumoder Oldtimerreparaturen." Für Oldtimer sind die Ersatzteile häufig nicht mehr verfügbar, weshalb sie mühsam repariert und restauriert werden müssen. Die Instandsetzung von Aluteilen dagegen ist eine völlig andere Art der Reparatur. "Hier wird geschnitten, genietet, geklebt und ersetzt", weiß der Geschäftsführer. Blackhawk plane zusammen mit einem Partner eine Applikation für Highend-Reparaturen. Mehr will er dazu noch nicht verraten und verweist auf die Automechanika.
Shark ist stark
Die Nachfrage nach Messtechnik ist im Gegensatz zur klassischen Unfallwagenreparatur hoch. "Denn vermessen werden die Fahrzeuge direkt nach dem Unfall schon noch, um die Schadenshöhe zu ermitteln. Mit unserem Messsystem Shark sind wir hier gut gerüstet", so Klaus Kirstätter. 1993 kam das elektronische Karosserie-Vermessungssystem erstmals auf den Markt. Seit vergangenem Jahr ist die weiterentwickelte Version Shark 3 mit einer neuen Konsole und einer aktualisierten Software verfügbar. Bis zu zwölf Ultraschall-Sender lassen sich dabei mit Magneten an definierten Messpunkten befestigen. Die präzisen Ergebnisse der Mehrpunktmessung und der mögliche Karosserieverzug werden auf dem Display aus jedem gewünschten Blickwinkel benutzerfreundlich angezeigt.
Ob für Pkw, Allrad- und Geländefahrzeuge, kleine bis mittlere Nutzfahrzeuge oder Schwerlastfahrzeuge - die Produkte von Blackhawk richten sich an die gesamte Fahrzeugpalette. Auch der Lkw-Bereich wurde im letzten Jahr entsprechend vervollständigt. So ergänzt neben der neuen Hebebühne Power Pro XL für Pkw die neue Power Pro XXL für Nutzfahrzeuge das Portfolio - beide sind mit dem Messsystem Shark verwendbar. Mit HD Korek bietet Blackhawk außerdem einen Bodenrahmen für Lkw an, der mit verschiedenen Richtsystemen kombinierbar ist und mit einem kompletten Paket an Zubehör und Zusätzen daherkommt. Zudem erweitern drei Induktionsheizgeräte das Programm.
Wachsender Markt
Blackhawk vervollständigt so sein Angebot im Bereich Nutzfahrzeuge. "Auch hier bieten wir jetzt ein komplettes Programm an", so Klaus Kirstätter. Nicht ohne Grund. "Denn der Nutzfahrzeugmarkt wächst weltweit." Die Kabinen sind dabei mit dem Richtsystem Shark vermessbar, die Rahmen mit dem System HDC40 mit Funkübertragung. Zudem ergänzt ein Laser-Achsmessgerät mit Funkübertragung die Lkw-Ausrüstung. Auch eine entsprechende Datenbank für Lkw sei bereits im Aufbau. Hier mache man gute Fortschritte, so der Geschäftsführer in Straßburg.
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Kurzfassung
Blackhawk stellt seine neue Unternehmensstrategie und das erweiterte Produktportfolio vor. Mit einer kleinen Hebe- und Richtbank kommt das Unternehmen der wachsenden Nachfrage nach Klein- und Schnellreparaturen nach. Auch die Bereiche Oldtimer- und Aluminiumreparaturen seien stark im Kommen.
- Ausgabe 04/2016 Seite 38 (318.8 KB, PDF)