Das Problem
Der Kfz-Experte Christian Schmidt aus Bleckede in Niedersachsen steht vor einem Rätsel bei einem VW Tiguan aus dem Jahr 2012 mit 2.0-TDI-Motor und Doppelkupplungsgetriebe. Konkret tritt ab dem dritten bis zum siebten Gang ein geschwindigkeitsabhängiges Wummern im Antriebsstrang des Fahrzeugs auf, und zwar ausschließlich während des Schubbetriebs und bei Geradeausfahrt. Interessanterweise verschwindet das Geräusch unmittelbar, sobald ein Lenkbefehl gegeben wird oder die Bremse betätigt wird. Beim Versuch, das Geräusch durch Anheben der Reifen auf einer Hebebühne zu lokalisieren, tritt es nicht auf. Dies lässt die Vermutung aufkommen, dass das Differenzial oder das Verteilergetriebe des Allradantriebs involviert sind.
Am Differenzial lässt sich der Stummel, an dem die Antriebswelle befestigt ist, geringfügig nach oben und unten bewegen. Im Verteilergetriebe ist dieser Spielraum sogar etwas größer als am Differenzial. Zusätzlich kann eine Seite des Hinterachs-Differenzials nach oben und unten bewegt werden, während die andere Seite keinerlei Spiel aufweist. Sonst sind keine Auffälligkeiten festzustellen, und selbst eine Inspektion der Achsteile ergibt keine Hinweise.
Bei seiner Suche nach Unterstützung wendet sich Schmidt an die Gemeinschaft von FabuCar Pro. Innerhalb von nur zwei Stunden erhält er einen hilfreichen Hinweis, der ihm einen bedeutenden Fortschritt bei der weiteren Fehlersuche ermöglicht.
Die Lösung
Eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Problems spielt Pier Schleicher, ein erfahrener Kfz-Profi und Werkstattbesitzer aus Wutha-Farnroda westlich von Erfurt. Dank seiner langjährigen Mitgliedschaft in der FabuCar-Pro-Community und seiner mehrfachen Auszeichnung als Kfz-Profi reagiert er prompt auf die Anfrage von Christian Schmidt. In seiner Nachricht an Schmidt teilt er folgende Informationen mit: "Hallo Christian, ich würde vorschlagen, alle Gewinde der Radnaben nachzuschneiden. Ich hatte bereits zwei Mal bei VW die Situation, dass die Radschrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen waren, aber das Rad dennoch nicht richtig fest saß. Ich konnte die Schrauben ohne Rad mit dem Drehmoment anziehen, obwohl sie noch nicht richtig gegriffen hatten. Dieses Phänomen tritt auf, weil sich die Schrauben bei jedem Wechsel in ihrer Länge verändern und das Gewinde auf den letzten Windungen verrostet ist. Viele Grüße!"
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Schmidt befindet sich dank der wertvollen Unterstützung von Pier Schleicher nun auf dem richtigen Pfad, um das Problem zu lösen. Er setzt die Diagnose am VW Tiguan fort und kann schon bald erleichtert folgende Nachricht an die FabuCar-Pro-Community übermitteln: "Hallo Pier, tatsächlich hat das Abbauen der Räder und das Nachschneiden der Gewinde geholfen. Da wäre ich alleine niemals darauf gekommen. Vielen Dank!"
Der Fall von Christian Schmidt zählt nun dank der gebündelten Fachkompetenz und gezielten Unterstützung der FabuCar-Community zu den mehr als 20.000 erfolgreich gelösten Fällen auf der Profi-Plattform FabuCar Pro.
- Ausgabe 9/2023 Seite 050 (272.0 KB, PDF)