Ford hat einen Rückruf der Modelle Focus, C-Max, Kuga, Mondeo, S-Max, Galaxy und Tourneo Connect mit EcoBoost-Motoren (Benziner) und Schaltgetrieben gestartet. Grund ist ein möglicher Bruch der Kupplungsdruckplatte, falls die Anzeichen von Kupplungsverschleiß ignoriert werden.
Ein hoher Grad an Verschleiß kann zu ungewolltem Kupplungsschlupf (Durchrutschen) und reduzierter Antriebskraft führen. Wird eine verschlissene Kupplung mit Kupplungsschlupf weiterhin stark beansprucht, sodass dieses fortan durchrutscht, kann dies zu einer Überhitzung führen, was in der Regel durch Geruchbildung wahrnehmbar wird. In seltenen Fällen kann es zum Bruch der Kupplungsdruckplatte kommen, was sich durch Schlagen/Knallen aus dem Bereich des Getriebes bemerkbar macht. In Extremfällen könnten Bruchstücke der Kupplung/des Getriebes herausgeschleudert werden und Bauteile im Motor treffen, wodurch die Gefahr von Rauchbildung und Feuer im Motorraum entsteht, erklärte ein Ford-Sprecher gegenüber asp-Online.
Zur Vermeidung der Überhitzung wurde für Fahrzeuge mit Motor-Stopp-Funktion eine neue Kalibrierung entwickelt. In der Werkstatt erfolgt bei den betreffenden Autos die Software-Aktualisierung des Antriebsstrangs-Steuergeräts. Die überarbeitete Software erkennt Kupplungsschlupf bei hoher Leistungsabforderung und reduziert in diesem Falle die Motorleistung, um die Gefahr eines Bruchs der Kupplungsdruckplatte zu reduzieren. Bei Fahrzeugen ohne Motor-Start-Stopp-Funktion wurde ein alternativer Kupplungssatz freigegeben. Die Arbeitszeit dauert – je nach Baureihe und Maßnahmenumfang – etwa zwischen 0.6 und 5,8 Stunden.
Je nach Baureihe trifft es Fahrzeuge der Produktionszeiträume 30. Juni 2016 bis maximal 29. Mai 2018, der interne Code für den Rückruf lautet "18S39". In Deutschland geht es um 77.934 Fahrzeuge, weltweit sind 249.548 Einheiten betroffen.
Ford hatte bereits im vergangenen Jahr einen Rückruf aufgrund möglicherweise brechender Kupplungsdruckplatten angeordnet (asp berichtete). (tm)