Ford hat einen aktuellen Rückruf des Mustang Mach-E bekanntgegeben. Bei allen Varianten des batterieelektrischen Fahrzeugs könnten die Hauptkontakte der Hochvolt (HV)-Batterie überhitzen, was zu einer Fehlfunktion führen könnte. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug entweder nicht mehr anspringt oder während der Fahrt die Antriebskraft verliert, erklärte ein Ford-Sprecher auf Anfrage von asp-Online.
Bei den potentiell betroffenen 6.411 Fahrzeugen in Deutschland kann durch das wiederholte Laden mit Gleichstrom (Schnellladen) und/oder das häufige Abrufen der vollen Leistungsfähigkeit des Motors durch Durchdrücken des "Gaspedals" dazu führen, dass sich die Hauptkontakte der HV-Batterie (Relais) als Folge der in diesen Situationen sehr hohen Stromstärken stark erhitzen. Daraus resultieren kann eine Fehlfunktion, die sich auf zwei Arten äußern könnte: Entweder schließt das Relais während der Fahrt nicht mehr richtig und leitet nur noch unzureichend elektrische Leistung von der HV-Batterie an den E-Motor weiter, was in einem Leistungsverlust resultiert. Oder das Relais öffnet sich nicht mehr und bleibt dauerhaft geschlossen, weil die Kontaktflächen aufgrund der thermischen Belastung miteinander verschmelzen.
- Wenn das Relais in der geschlossenen Position ausfällt, leuchtet beim nächsten Fahrzyklus eine Störungswarnleuchte auf oder das Fahrzeug lässt sich nicht mehr starten.
- Wenn das Relais in der geöffneten Position ausfällt, geht in der Instrumententafel eine Warnleuchte für eine Antriebsstrangstörung an (das Fahrzeug zeigt "Stop Safely Now"/ "Bitte anhalten") verbunden mit einem Verlust der Antriebskraft des Fahrzeugs. Das Fahrzeug rollt bis zum Stillstand aus, aber alle 12-V-Systeme, einschließlich der Servobremsen und der Servolenkung, bleiben funktionsfähig, versichert der Sprecher.
Als Abhilfemaßnahme ist ein Software-Update vorgesehen, das voraussichtlich Anfang Juli kabellos "over the air" aufgespielt wird. Alternativ können die Kunden das Update auch in einer Fachwerkstatt aufgespielt bekommen. Die potenziell betroffenen Fahrzeuge wurden vom 27. Mai 2020 bis 24. Mai 2022 im Montagewerk Cuautitlan, Mexiko, gebaut.
Ford seien in diesem Zusammenhang keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen bekannt. Der Autobauer hat im Rahmen dieser Aktion auch keine Anweisungen herausgegeben, dass die potenziell betroffenen Mach-Es nicht mehr gefahren/bewegt werden dürften, ergänzt der Ford-Sprecher.