Der Autobauer BMW will in Großbritannien etwa 312.000 Fahrzeuge wegen eines Elektronikfehlers zurückrufen. Das teilte ein Sprecher am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Aktion kommt nach mehreren Berichten über Autos, deren Elektronik bei voller Fahrt komplett ausgefallen sein soll. In einem Fall war ein betroffenes Fahrzeug sogar in einen tödlichen Unfall verwickelt.
Der Rückruf erstreckt sich BMW zufolge sowohl auf Benziner als auch auf Dieselfahrzeuge der Reihen 1er, 3er, Z4 and X1. Sie wurden zwischen März 2007 und August 2011 hergestellt. Schuld an dem Defekt sollen Abnutzungserscheinungen am Stecker eines Stromverteilers sein. Die nötigen Reparaturen würden nicht mehr als zwei Stunden dauern, hieß es in einer BMW-Mitteilung.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Autohersteller rund 36.000 Wagen in Großbritannien wegen desselben Problems in die Werkstätten beordert. BMW war Vorwürfen ausgesetzt, nicht schnell genug reagiert zu haben. Die britische Verkehrssicherheitsbehörde DVSA erklärte, BMW habe Vorfälle zwischen 2011 und 2014 nicht ordnungsgemäß gemeldet.
Derzeit läuft in Großbritannien eine Untersuchung zum Unfalltod eines Mannes im Dezember 2016, bei dem der Defekt eine Rolle gespielt haben könnte. Das Auto war gegen einen Baum gekracht, nachdem der Fahrer versucht hatte, einem BMW auszuweichen, der wegen eines kompletten Elektronikausfalls nachts auf der Straße nur schwer zu erkennen war.
Schuld an der Panne des BMW war nach Angaben des Autoherstellers der elektronische Defekt, der nun behoben werden soll. "Wir sind zutiefst betrübt über den Vorfall", teilte ein BMW-Sprecher mit. (dpa)