Volvo ruft wegen Problemen mit dem automatischen Bremssystem (ABE) fast eine Dreiviertelmillion Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Das Bremssystem kann aufgrund eines Softwareproblems unter bestimmten Umständen nicht in vollem Umfang funktionieren, teilte ein Volvo-Sprecher gegenüber asp-Online auf Nachfrage mit.
In einer Gefahrensituation, in der der Fahrer möglicherweise nicht in vollem Umfang aufmerksam ist, könnte dieser durch das oben beschriebene Problem nur über die optischen und akustischen Warnmeldungen auf die Gefahr hingewiesen werden, wodurch sich Kollisionsrisiko erhöht. Das normale Bremssystem und alle anderen Funktionen in diesen Fahrzeugen sind hiervon nicht beeinträchtigt, so der Sprecher.
Folgende Baureihen der Modelljahre 2019 und 2020 sind betroffen:
Volvo S60, S90, S90L, V60, V60 Cross Country, V90, V90 Cross Country, XC40, XC60 sowie XC90.
Im Rahmen des Rückrufs muss ein Software-Update durchgeführt werden. Der Arbeitsaufwand für die Werkstatt beträgt rund 42 Minuten. Die Volvo-Vertragspartner wurden bereits über diesen Rückruf informiert. Startdatum war der 12.03.2020.
Alle Volvo Vertragspartner haben Zugang zum Volvo System, wo die Durchführung der Maßnahme registriert wird. Freie Werkstätten haben keine Möglichkeit zu erkennen, ob eine Maßnahme offen ist oder noch abgearbeitet werden muss. Berichte über Unfälle aufgrund des Problems gab es bisher nicht.
Der Rückruf umfasst weltweit etwa 736.430 Fahrzeuge, davon rund 58.602 in Deutschland. Das Kraftfahrt-Bundesamt wird zeitnah über den Rückruf informiert. Für die Rückrufaktion wird Volvo auf die Fahrzeughalterdatenbank des KBA zurückgreifen. (tm)