Volkswagen ruft rund 385.000 Fahrzeuge zurück in die Werkstätten. Eine thermomechanische Überlastung kann zu einer unzureichenden Massenverbindung führen und in der Folge eine Unterbrechung des Stromflusses an Bausteinen im ABS-/ESP-Steuergerät bewirken. Die Stabilisierungsfunktion der Fahrzeuge über das Bremsregelsystem kann dann in fahrdynamischen Grenzsituationen - Übersteuern, Untersteuern oder Vollbremsungen - nicht mehr gegeben sein.
Eine Fehlfunktion im ABS-/ESP-Steuergerät wird durch gleichzeitiges Aufleuchten der ABS- und ESC-Warnleuchten signalisiert. In einem solchen Fall sollte schnellstmöglich eine Werkstatt aufgesucht werden, selbst wenn die Warnlampen nach einem Neustart wieder erloschen sein sollten.
In der Werkstatt erfolgt eine Aktualisierung für das ABS-/ESP-Steuergerät, der dafür anberaumte Zeitaufwand beträgt etwa eine halbe Stunde. Der neue Softwareanteil überprüft die Funktion des ABS-/ESP-Steuergerätes regelmäßig in kurzen Zeitabständen und zeigt einen möglichen Fehler durch die ABS-/ESC-Kontrollleuchten sofort an.
Vom Rückruf betroffen sind in Deutschland rund 288.000 Fahrzeuge der VW-Modelle Caddy, Eos, Golf, Golf Plus, Jetta und Scirocco aus dem Produktionszeitraum 20. Mai 2008 bis 28. August 2010. Eine erfolgte Reparatur wird anhand eines Aufklebers in der Reserveradmulde dokumentiert, das interne Kürzel lautet 45F2.
Bei Skoda trifft der Rückruf deutschlandweit 36.106 Einheiten des vom 01. Juni 2008 bis 01. Juni 2009 gebauten Skoda Octavia, europaweit sind es rund 89.106 Fahrzeuge. Das interne Kürzel der erst gestarteten Aktion lautet hier 45F4. Eine durchgeführte Maßnahme wird im elektronischen Auskunftssystem ElsaPro dokumentiert, außerdem durch Aufkleber an der Reserveradmulde bzw. im Serviceplan gekennzeichnet.
Bereits Anfang Juni 2017 hatte Audi in Deutschland rund 61.000 A3 wegen des gleichen Fehlers zurückgerufen (asp berichtete). (asp)
Peter Ehlers
Peter Ehlers
Nico Muckl
Thomas Weiß
W.Meiners
Thomas