Fragen an ...
Ingo Albes, International Business Development Manager TÜV NORD
TÜV NORD engagiert sich bei Fahrzeugprüfungen in der Ukraine – wie kam es dazu?
Nachdem 2009 das Prüfgeschäft in der Ukraine privatisiert wurde, erkannte unser Kooperationspartner Autologistika die Chance für ein zweites Standbein. Das Unternehmen führt im Hauptgeschäft für Hersteller Neuwagen-Transporte durch. Unterstützung beim Thema Kfz-Prüfungen suchte und fand die Firma bei uns.
Wie ist der ukrainische Markt strukturiert?
Das dortige Prüfgeschäft ist sehr kleinteilig organisiert. Es gibt weniger große Gesellschaften als hierzulande. Teilweise betreiben die Autologistika-Wettbewerber nur eine Prüfstation.
Können auch Werkstätten in den Markt eintreten?
Theoretisch natürlich schon. Allerdings müssen das Prüf- und das Reparaturgeschäft organisatorisch sauber voneinander getrennt sein.
Wie ist Ihr Partner aufgestellt?
Autologistika bietet eine höhere Prüfqualität als vom Gesetzgeber gefordert. Diese Leistung ist zwar etwas teurer, doch stehen Gewerbekunden im Fokus, die höhere Ansprüche an die Sicherheit haben und dafür auch bereit sind, mehr zu bezahlen.
VdTÜV
Hybridfahrzeug vorn
Mit dem Toyota Prius belegt im TÜV-Report erstmals ein Fahrzeug mit alternativer Antriebstechnik den ersten Platz. Der japanische Hybridpionier liegt in der Altersgruppe der Dreijährigen vorn – mit der niedrigsten Quote erheblicher Mängel von 2,2 Prozent. Den zweiten Platz teilen sich Toyota Auris, Mazda 2 und Porsche 911 mit 2,3 Prozent. Die durchschnittliche Quote erheblicher Mängel aller geprüften Fahrzeuge steigt im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Punkte auf 19,5 Prozent, hieß es in einer Verbandsmitteilung des VdTÜV. Insgesamt werteten die TÜV-Experten 7.253.709 Hauptuntersuchungen im Zeitraum zwischen Juli 2009 und Juni 2010 für den TÜV-Report 2011 aus. Bereits an 5,5 Prozent aller Fahrzeuge, die bis zu drei Jahre alt waren und das erste Mal zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, stellte der TÜV erhebliche Mängel fest (2010: 5,1 Prozent). An fünfjährigen Fahrzeugen wiesen 10,4 Prozent (2010: 9,9 Prozent) erhebliche Mängel auf, bei den Siebenjährigen 16,7 Prozent (2010: 14,7 Prozent) und bei den Neunjährigen 21,4 Prozent (2010: 19,2 Prozent). Mit 26,0 Prozent bekam rund ein Viertel aller elfjährigen Fahrzeuge wegen erheblicher Mängel die HU-Plakette erst nach einem Besuch in der Werkstatt (2010: 24,1 Prozent). Insgesamt war jedes zweite Fahrzeug mängelfrei (52,2 Prozent), 28,2 Prozent aller geprüften Pkw fiel mit leichten Mängeln auf. „Wir vermuten, dass der Anstieg der Mängelquote auch eine Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise ist“, sagte Klaus Brüggemann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV. Besonders viele Mängel fanden die TÜV-Prüfer an den Beleuchtungsanlagen, Vorder-und Hinterachsen sowie Bremsleitungen und Schläuchen. Balsam für die nach zahlreichen Rückrufen angeknackste Toyota-Seele: Insgesamt 17 Mal befinden sich Modelle des japanischen Autoherstellers unter den ersten zehn einer Altersgruppe. Wie auch in den vergangenen Jahren teilen sich die Marken aus Fernost und Deutschland die Top-Plätze in dem wichtigen Nachschlageverzeichnis für Gebrauchtwagen. Die Stärke der deutschen Fabrikate zeigt sich bereits bei der ersten HU: Porsche 911 (2,3 Prozent erhebliche Mängel), Smart Fortwo (2,5 Prozent), VW Golf Plus (2,6 Prozent) und Ford Fusion (2,7 Prozent) liegen hier in der Spitzengruppe. Vorjahressieger Porsche belegt ab der zweiten Fahrzeugprüfung konsequent den ersten Platz. Der Blick an das Tabellenende gleicht weitgehend dem Vorjahresergebnis: In allen Altersgruppen, in denen der Kia Carnival vertreten ist, belegt der Großraum-Van den letzten Platz. Bei acht- bis neunjährigen Fahrzeugen hat der Fiat Stilo, bei den zehn bis elfjährigen Modellen der Ford Ka den letzten Platz inne, meldete der VdTÜV. Für GW-Händler und private Autokäufer ist der TÜV-Report seit Jahren ein wichtiges Nachschlagewerk: Unter dem Titel „Wie sicher ist ihr Auto? – Der TÜV Rheinland berichtet“ erschien 1971 der erste TÜV-Report in Köln. Unter dem Dach des VdTÜV wurde die erste Ausgabe als „TÜV Auto-Report“ 1973 publiziert. 1998 begann die erfolgreiche Partnerschaft mit der Zeitschrift Auto-Bild. Heute ist der Ratgeber VdTÜV-Angaben zufolge unangefochten die Nummer eins auf dem deutschen Markt für Gebrauchtwagenratgeber. Herausgeber ist der Verband der TÜV e.V. gemeinsam mit dem TÜV SÜD, TÜV NORD, TÜV Hessen, TÜV Thüringen und TÜV Rheinland.
TÜV NORD
Prüfungsqualität sicherstellen
TÜV NORD hilft bei Fahrzeugprüfungen in der Ukraine. Das Engagement ist ein weiterer Schritt der Hannoveraner in puncto Internationalisierung der Kfz-Prüfungen. Dabei unterstützt das Unternehmen die Firma Autologistika, die neben Neufahrzeug-Transporten das Prüfgeschäft im EU-Nachbarland professionalisieren will. In Kiew hat das eigens gegründete Tochterunternehmen „Laboratory of Technical Inspections Autologistika“, bei dem der TÜV NORD Beratungsdienstleistungen sowie Mitarbeiterschulungen vornimmt und darüber hinaus die Ausrüstung für die Standorte konzipiert, die erste Prüfstation eröffnet. Weitere Stationen in anderen Großstädten sind in Planung. Es ist vorgesehen, dass sich die Standorte einer TÜV NORD-Auditierung unterziehen werden. Die Kooperationspartner möchten dadurch eine höhere Qualität sicherstellen und insbesondere Gewerbekunden ansprechen, hieß es (siehe Kurzinterview auf der linken Seite).
TÜV SÜD
Testpiloten gesucht
Von der Teilnahme an Werkstatt-Tests profitieren alle: Die Werkstätten erhalten ein realistisches Bild über Stärken und Schwächen ihres Betriebs, den teilnehmenden Autofahrern wird ein Großteil der Inspektionskosten erstattet. TÜV SÜD-Experten führen eigenen Angaben zufolge jährlich mehr als 4.000 unabhängige Werkstatt-Tests durch. Die Prüfer setzen dabei auf anonyme Tests mit Privatkunden, die ihr Fahrzeug für eine Inspektion zur Verfügung stellen. Inzwischen sind die Tests ein ganz wesentliches Instrument, den Leistungsstand der Werkstätten einer kontinuierlichen Kontrolle zu unterziehen und so dauerhaft an Verbesserungen in der Service- und Werkstattqualität zu arbeiten. Die positive Wirkung bleibt nicht aus. Der Service in Werkstätten und Betrieben hat sich in den vergangenen Jahren laut den Auswertungen unabhängiger Branchendienste kontinuierlich verbessert: Die Betriebe haben erkannt, dass nur über die Zufriedenheit mit der geleisteten Arbeit Kunden zu binden sind. Mit den Werkstatt-Tests lässt sich am effektivsten ermitteln, wo man den Hebel zu weiterer Qualitätsverbesserung ansetzen muss.
TÜV Ticker
TÜV Rheinland hat seinen Internetauftritt www.tuv.com neu gestaltet. Neben klarerer Strukturierung bietet die Webseite nun neue Suchfunktionen.
TÜV Training
Weiterbildungsangebote im Netz:
TÜV NORD: http://seminarsuche.tuev-nord.de
TÜV SÜD: www.tuev-sued.de/akademie_de/lehrgaenge_und_trainings
LC Auto Consult: www.tuev-sued.de/autoconsult
TÜV Rheinland: www.tuv.com/de/seminare.html
TÜV Kontakt
TÜV NORD Mobilität
Klaus Jürgensen
Tel. 05 11/9 86-10 10, Fax -21 05
kljuergensen@tuev-nord.de
Wolfgang Eichler
Tel. 0 89/57 91-16 52, Fax -23 81
wolfgang.eichler@tuev-sued.de
TÜV Rheinland Group
Andreas Schumm
Tel. 02 21/8 06-33 20, Fax -27 24
andreas.schumm@de.tuv.com
- Ausgabe 1/2011 Seite 44 (280.4 KB, PDF)