Rekordumsatz beim TÜV SÜD: Mit 3,1 Milliarden Euro hat die Prüforganisation 2023 so viel Geld eingenommen wie nie zuvor und ihre eigenen Ziele übertroffen. Auch unter dem Strich steht mit knapp 177 Millionen Euro Gewinn ein Rekord, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. "Unser Geschäftsmodell hat sich auch unter schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als widerstandsfähig erwiesen", sagte Konzernchef Johannes Bussmann.
Das Unternehmen verfolgt seit Jahren einen erfolgreichen Wachstumskurs. Wichtigste Voraussetzungen sind die kontinuierliche Anpassung des Leistungsspektrums an aktuelle Herausforderungen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Auch die Zahl der Mitarbeiter stieg. Zum Jahresende waren es 27.905, auch dies ein Rekord. Rund die Hälfte davon ist in Deutschland tätig. 2024 soll sich der Aufwärtstrend fortsetzen: "Wir gehen davon aus, dass alle unsere Segmente in diesem Jahr auf Wachstumskurs bleiben", sagte Finanzvorstand Matthias J. Rapp. Die drei Bereiche Industry, Certification sowie Mobility konnten im Jahr 2023 die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überschreiten. Rapp hob die erfreuliche Leistung der über 6.500 Beschäftigten des Segments Mobility hervor, zu dem auch das Geschäft der Fahrzeug-Hauptuntersuchungen gehört. Sie erreichten mit einem Umsatz von 1,073 Milliarden Euro ein zweistelliges Umsatzplus von 13,5 Prozent.
Ausbau der TÜV-SÜD Service Center schreitet voran
Der Ausbau der TÜV-SÜD Service Center schreitet ebenfalls weiter voran. "Wir sind kontinuierlich dabei, die Flächenabdeckung der Prüfstellen zu erhöhen. Und das nicht nur in den beiden Stammgebieten Bayern und Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland", sagte Bussmann. Auch in Zukunft rechnet der TÜV SÜD-Vorstandvorsitzende damit, dass die Hauptuntersuchung eine große Rolle spielen werde, weil die Größe der Fahrzeugflotte bis 2040 mehr oder weniger konstant bleibe. "Wir können vom Volumen her von einer stabilen Entwicklung ausgehen, zumal das Durchschnittsalter der Fahrzeuge immer höher wird", so Bussmann weiter.
Die Zunahme an E-Autos bringe zudem neue Herausforderungen bei der Prüfungs-Methodik. "Der Prüfungsaufwand für E-Autos geht nicht zurück. Wir gehen vom gleichen Prüfungsaufwand oder sogar leicht erhöhtem Aufwand im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen aus", erläuterte Bussmann. TÜV SÜD müsse sich zudem mit dem Thema Software-Updates und Cyber Security von Fahrzeugen auseinandersetzen und wie diese bei der HU integriert werden. "Rein technisch gesehen ist ein Software-Update eine Neu-Homologation, wenn betriebsrelevante Parameter eines Fahrzeugs geändert werden", sagte Bussmann. Auch die zahlreichen Sensoren in neuen Fahrzeugen müssten stärker im Prüfablauf berücksichtigt werden.