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Autotest Mercedes-AMG GLC 63 S E Performance: Der nächste Abschied vom Achtzylinder

27.10.2023 06:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
121.856 Euro sind mindestens für den GLC 63 S E Performance zu überweisen, rund 18.000 Euro mehr als zuvor.
© Foto: Mercedes

Nach dem bereits im AMG C 63 anstelle des V8 ein Vierzylinder-Herz mit Elektro-Boost schlägt, zieht diese Kombination dem Zeitgeist entsprechend jetzt auch in den GLC 63 S E Performance ein. Das Hybrid-Duo erreicht trotzdem einen neuen Rekordwert.

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Leicht fiel es den Strategen von AMG sicherlich nicht, sich von einem Alleinstellungsmerkmal zu verabschieden. Galt doch der Achtzylinder bei der Mercedes-Performance-Tochter als exklusive Motorisierung in der Mittelklasse. Das Aggregat steckte unter der Haube der C-Klasse sowie des SUV-Derivats GLC. Anfangs mit 6,3 Liter Hubraum, zuletzt als Vierliter-Biturbo-Aggregat und 510 PS. Unter seinen Fans gelten der C 63 und der GLC 63 mit ihrem bullig-sonore Sound noch heute als Ikonen.

Damit ist Schluss. Auch eine Firma wie AMG, deren DNA der Rennsport und Hochleistungsmotoren sind, muss mit der Zeit gehen. Sie kann nicht agieren wie ein freier Tuner oder Kleinserienhersteller von Supersportwagen. Das Unternehmen aus Affalterbach muss sich der strategischen Ausrichtung der Mutter Mercedes anpassen, und diese Ausrichtung heißt Elektrifizierung. Andersherum gedacht: Was wäre, würde es beim konventionellen Achtzylinder bleiben? Es bedeutet, dass dieses Triebwerk auch noch zum Ende des Jahrzehnts in manchen Modellen sitzen würde. Undenkbar im Umfeld von CO2-Reduktion, Klimawandel, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

GLC 63: Brücke zum Elektroantrieb

Nach dem C 63 trifft es nun also den GLC 63, dem fortan ebenfalls die Bezeichnung S E Performance angehängt wird. Für den Entwickler Gesamtfahrzeug, Steffen Jastrow bildet der GLC 63 so etwas wie die "Brücke zum Elektroantrieb". Dem AMG-Ingenieur ist auch bewusst, durch den Weg fall des Achtzylinders einige Kunden zu verlieren, dafür jedoch neue zu gewinnen. Denn in Sachen Performance übertrifft der neue GLC 63 seinen Vorgänger mit einer Gesamtleistung von 500 kW / 680 PS deutlich. Dieser kam auf "nur" 375 kW / 510 PS.

Technisch handelt es sich um ein sogenanntes P3-Layout, das unter dem GLC 63 steckt, heißt: Verbrennungsmotor vorne, Elektroantrieb hinten. Den Strom für die E-Maschine liefert eine 400-Volt-Hochleistungsbatterie. Ausgelegt wurde der GLC 63 zwar als Plug-in-Hybrid, kann allerdings mit einer Kapazität von 6,1 kWh nur bescheidene zwölf Kilometer elektrisch fahren. Das ist eher als netter Nebeneffekt zu sehen, der Fokus liegt hier klar auf maximale Leistung. 150 kW / 204 PS kommen vom Elektromotor, 350 kW / 476 PS vom weltstärksten Serienvierzylinder (intern M139 genannt), der in der Autobranche derzeit verbaut wird. Beide zusammen schicken über 1.000 Newtonmeter an Drehmoment in den Antriebsstrang, ebenfalls ein absoluter Rekord in diesem Segment und im Auto-Quartett-Spiel klar die Trumpfkarte. Der Sprint von 0 auf 100 km/h soll nach nur 3,5 Sekunden erledigt sein. Als Höchstgeschwindigkeit gibt AMG 275 km/h an.


Mercedes-AMG GLC 63 S E Performance

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Man braucht nicht viel Fantasie, um zu erahnen, was diese gewaltige Leistung selbst mit einem 2,3 Tonnen schweren SUV anstellen kann. Im normalen Straßenverkehr bewegt sich der GLC 63 nahezu ständig im Grenzbereich der Legalität. Man muss höllisch aufpassen und stets den Tacho im Blick zu haben. Das gilt nicht nur in der Stadt, sondern erst recht auf kurvenreichen Landstraßen. Hier ist das AMG-SUV in seinem Element und liefert eine Dynamik, die gefühlt die Grenzen der Fahrphysik verschiebt. Es ist schier unglaublich, wie schnell und dennoch handlich und präzise sich der Wagen durch Kurvenkombinationen scheuchen lässt. Auf Rennstrecken wären sogar gezielte Drifts möglich.

Fahrgefühl wie in einer Sportlimousine

Dass man sich im GLC 63 S E Performance nicht wie in einem SUV, sondern fast wie in einer Sportlimousine fühlt, liegt auch an der gelungenen Abstimmung des adaptiven Luftfederfahrwerks in Verbindung mit einer mitlenkenden Hinterachse sowie einer aktiven Wankstabilisierung (zusätzliches 48-Volt-System) plus vollvariabler Allradantrieb. Mehr geht fahrwerkstechnisch eigentlich nicht. Hinzu kommt die deutlich bessere Gewichtsverteilung im Vergleich zum Vorgänger. Sie liegt jetzt bei vorne 49 zu hinten 51 Prozent, zuvor waren es 55/45. Man sieht, was für ein schwerer Brocken der Achtzylinder war.

Allerdings hatte er einen grandiosen Sound. Damit ist es jetzt vorbei. Lob verdienen die Akustiker dennoch. Sensoren und Elektronik steuern die Klappen im Abgasstrang so geschickt, dass sich auch der Vierzylinder kraftvoll und in keiner Weise so anhört, als wäre er mit der ganzen Sache komplett überfordert.

Achtzylinder raus, Vierzylinder plus E-Maschine rein, diese Maßnahme lässt sich AMG gut bezahlen. 121.856 Euro sind mindestens für den GLC 63 S E Performance zu überweisen, rund 18.000 Euro mehr als zuvor. Und Luft nach oben ist noch reichlich, die Liste an individuellen Extras und diversen Ausstattungspaketen füllt bei AMG traditionell viele Seiten.


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