Von 1913 bis 1934 fanden am Gabelbach bei Ilmenau in Thüringen zwölf Rennen statt. "Stand anfangs der 'Prüfungscharakter' für Fahrzeuge im Vordergrund, waren die letzten Veranstaltungen reine Bergrennen", informiert die Internetseite www.gabelbach-bergrennen.de. Der Grund für den "Prüfungscharakter": Carl Slevogt, Direktor der Autobauers Apollo aus dem nahegelegenen Apolda, war der Initiator des Rennens.
Im 100. Jubiläumsjahr des Gabelbach-Bergrennens findet zugleich das siebte Rennen der Neuzeit statt, wobei es sich um eine Gleichmäßigkeitsprüfung handelt. Termin: 12. bis 15. September 2013. Veranstalter ist der Freundeskreis Gabelbach-Bergrennen 1993 e. V. Die Strecke führt vom Ortsausgang Ilmenau entlang des namensgebenden Gabelbachs bis zum gleichnamigen Hotel. Die Steigung weist die vier Kilometer lange Strecke als echte Bergstrecke aus: 16,5 Prozent maximal, neun Prozent durchschnittlich.
Laut Veranstalter ist die Teilnehmerhöchstzahl (120) erreicht und die Teilnahme nur noch in Ausnahmefällen (für besonders alte und/oder seltene Fahrzeuge) möglich. Zugelassen sind Fahrzeuge bis Baujahr 1960. Trostpflaster: Am 8. September, dem Sonntag vor der eigentlichen Veranstaltung, findet eine so genannte Zielfahrt vom Gabelbach-Hotel nach Ilmenau statt, an der 150 Fahrzeuge teilnehmen können.
Welche Bedeutung das Gabelbach-Bergrennen in den 1920er Jahren hatte, belegen Teilnehmer wie Bernd Rosemeyer, Rudolf Caracciola, Paul Pietsch und nicht zuletzt Paul Greifzu. Für Huldreich Heusser, der ab 1924 viermal das Gabelbach-Bergrennen gewann und 1928 beim Buckower Dreiecksrennen tödlich verunglückte, wurde 1929 ein Gedenkstein an der Gabelbach-Rennstrecke gesetzt, der noch heute existiert.
Favorit der Redaktion unter den Teilnehmern 2013 ist ein Simson Supra SS, Baujahr 1925. Mit einem solchen Fahrzeug, welches in den 1920er Jahren den Automobilrennsport dominierte, siegte Karl Kappler 1926 auch beim Gabelbach-Bergrennen. (pd)