Renault hat dem ADAC vorgeworfen, den Überschlag seines Billigautos Dacia Logan durch "spontan willkürlich festgelegte Bedingungen" herbeigeführt zu haben. "Nach derzeitigen Erkenntnissen führte der ADAC zunächst zwei Ausweichtests nach ADAC-Norm mit 100 km/h durch. Dabei traten keine Probleme auf", hieß es in einer Mitteilung des Herstellers. Erst bei weiteren zu Fotozwecken durchgeführten Ausweichübungen sei es dann zu dem vom ADAC beschriebenen Verhalten gekommen, teilte Renault weiter mit.
Der Dacia Logan habe umfangreiche externe Ausweichtests sowohl in Automobilfachzeitschriften als auch im Rahmen von Testfahrten der Jury "Auto des Jahres" ohne Probleme absolviert. "Auch bei zahlreichen internen Prüfungen zeigte sich ein einwandfreies Fahrverhalten", rechtfertigt sich der Hersteller.
ADAC-Sprecher Maximilian Maurer hält den Ablauf des Tests dagegen für unerheblich. "Tatsache ist, das Fahrzeug ist umgefallen." Er räumte aber ein, dass der Überschlag bei einem veränderten Testarrangement zustande kam: Nachdem das Fahrzeug bei einem Wedeltest durch Hütchen, der mit 95 km/h durchgeführt wurde, bereits unangenehm aufgefallen sei und sogar einen Reifen verloren habe, sei zu Fotozwecken der Test noch mal mit verringertem Hütchenabstand durchgeführt worden. Dafür sei die Geschwindigkeit auf 65 km/h verringert worden. Dabei habe sich die Felge des Ersatzrads im Asphalt verhakt.
Testwiederholung
Ob dies der Grund für den Überschlag ist, weiß man beim ADAC auch noch nicht so genau. "Uns ist sehr daran gelegen, zusammen mit Renault die genaue Ursache herauszufinden", sagte Maurer. Man wolle den Hersteller nicht "in die Pfanne hauen". Daher haben beide Seiten heute eine gemeinsame Wiederholung des Tests vereinbart. Ein Termin dafür stehe allerdings noch nicht fest. (ng)