Vor vierzig Jahren, 1970, gab der Lancia Stratos sein Debüt vor internationalem Publikum in Gestalt einer Designstudie auf dem Turiner Autosalon. Das Konzept: ein V-Vierzylinder-Mittelmotor, längs vor der Hinterachse angeordnet. Die Ehre des Antriebs wurde einem Serienmotor aus dem Lancia Fulvia zuteil. Nicht unbedingt ein Package, das man für ein Rallyeauto erwartete, denn entgegen den Gesetzmäßigkeiten einer fahrdynamikorientierten Gewichtsverteilung saß der Pilot sehr weit vorn. Das radikal-futuristische Design der Studie gipfelte im Zugang des Fahrers an seinen Arbeitsplatz. Der war nur über die aufklappbare Frontscheibe zugänglich, Als 1971 der straßenzugelassene Lancia Stratos HF "Stradale" vorgestellt wurde, hatte die Evolution von der Studie zur Fahrmaschine bereits nachhaltig gewirkt. In dem Rohbau aus Stahl und glasfaserverstärktem Kunststoff hatte der längs eingebaute Vierzylinder einem quer installierten, diesmal dem Ferrari Dino 246 GT entliehenen Sechszylindermotor Platz gemacht. Ein extremes Auto war der Lancia Stratos HF aber geblieben. Extrem keilförmig und extrem kompakt: 3,67 Meter lang, 1,70 Meter breit und mit 1,08 Metern Höhe flach wie die berühmte Flunder. Für schnellste Reparatureingriffe im Getümmel zukünftiger Rallyeschlachten ließen sich Front- und Heckpartie komplett aufklappen.
Trophäensammler: Lancia Stratos wird 40
Der Lancia Stratos HF war Purismus pur, ein hochspezialisierter Jäger und Sammler, insbesondere bei den Rallye-Weltmeisterschaften. Vor 40 Jahren wurde der erste Prototyp enthüllt.