Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hält die ab 2017 vorgeschriebenen Abgastests auf der Straße für einen Meilenstein im Kampf gegen Manipulationen. "Betrugsabsichten werden durch diese Tests und auch durch die anderen Kontrollen, die zukünftig auf unterschiedlichen Ebenen ermöglicht werden sollen, deutlich erschwert", sagte Hendricks der Deutschen Presse-Agentur.
Nicht zuletzt habe Deutschland darauf gedrängt, bei der Umsetzung des neuen Real-Driving-Emissions-Testverfahrens voranzukommen. Sie betonte, die Fahrtests im realen Verkehr seien schon im Mai des vergangenen Jahres auf der europäischen Ebene durchgesetzt worden - also unabhängig von den später bekanntgewordenen Manipulationen bei Dieselautos bei VW. Zur Frage nach der Unabhängigkeit der Prüfinstitute, die für die Autoindustrie Abgastests durchführen, sagte Hendricks, auf europäischer Ebene sei vorgesehen, die Institute künftig "besser zu überwachen".
Die neuen Straßentests sollen die tatsächlichen Abgaswerte von Autos besser abbilden als die herkömmlichen Tests auf dem Rollenprüfstand. Für die Zulassung neuer Fahrzeugtypen soll die Methode ab September 2017 relevant werden. Umweltschützer finden es falsch, dass sich die EU-Kommission auf eine Übergangsregelung eingelassen hat. Diese erlaubt der Autoindustrie, geltende Grenzwerte noch für einige Jahre zu überschreiten. (dpa)